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               Landesvorstand 
                der PDS Sachsen-Anhalt 3. Mai 2005  
                
                 
                
                
              Leitantrag 
                als rtf 
                / pdf 
                 
                 
              an die 1. 
                Tagung des 9. Landesparteitages der PDS Sachsen-Anhalt 
              am 18. und 
                19. Juni 2005 in Wittenberg 
                
                
              Zukunft 
                durch Innovation 
                 
                
              I. Chancen 
                Sachsen-Anhalts nutzen 
                 
              Sachsen-Anhalt 
                hat viele Chancen, Sachsen-Anhalt hat enorme Potenziale. Die größten 
                Chancen und Potenziale sind die Menschen, die hier leben  
                die hier jeden Tag geboren werden, die hier lernen, studieren 
                und arbeiten, die von anderswo zu uns nach Sachsen-Anhalt kommen, 
                die sich hier ehrenamtlich in sozialen und kulturellen Projekten 
                und Initiativen engagieren. 
              Wesentliche 
                seit 2002 getroffene politische Entscheidungen in Land und Bund 
                schwächen jedoch diese Potenziale mehr und mehr. Damit werden 
                genau die Ressourcen beschädigt, die für eine langfristig 
                selbst tragende Entwicklung Sachsen-Anhalts unerlässlich 
                sind. Die PDS setzt hier ihren Schwerpunkt. Wir sind davon überzeugt, 
                dass Politik und Gesellschaft aufgefordert sind, alles zu tun, 
                diesen Bereichen Priorität einzuräumen. 
              Das Wissen, 
                die Fähigkeiten und die Erfahrungen der Menschen im eigenen 
                Land stärker als bisher anzuerkennen und zu entwickeln, ist 
                aus Sicht der PDS die einzige Chance, Sachsen-Anhalt eine dauerhaft 
                lebenswerte Perspektive zu geben. Dafür bedarf es eines politischen 
                Paradigmenwechsels in der Landespolitik. Die PDS Sachsen-Anhalt 
                wird alles daran setzen, gemeinsam mit demokratischen politischen 
                und zivilgesellschaftlichen Partnerinnen und Partnern genau dafür 
                die Voraussetzungen zu schaffen. Wir brauchen andere gesellschaftliche 
                und politische Mehrheiten in Sachsen-Anhalt. 
                
                
              II. Politik 
                muss sich den Herausforderungen stellen 
                 
              Die Politik 
                steht vor einer doppelten Herausforderung. 
              Zum einen 
                sind wir 15 Jahre nach der politischen Wende in der DDR mit dem 
                offensichtlichen Scheitern des Transformationsprozesses im Osten 
                der Bundesrepublik Deutschland konfrontiert. Der Aufbau Ost als 
                Nachbau West hat den neuen Bundesländern keine eigenständige 
                Perspektive eröffnet. Im Gegenteil, auch in den alten Bundesländern 
                längst überholte Strukturen wurden in den Osten transportiert. 
                Diese waren jedoch gänzlich ungeeignet, auf die gesellschaftlichen 
                Umbrüche angemessen zu reagieren. Insofern sind die Probleme 
                des Ostens von heute die des Westens von morgen. 
              Zum anderen 
                stellen die national wie international momentan ablaufenden tief 
                greifenden Veränderungen neue Fragen, auf die Politik bisher 
                nur unzureichende Antworten gegeben hat  die immer stärkere 
                Internationalisierung gesellschaftlicher Prozesse, der Finanzströme 
                und wirtschaftlichen Verflechtungen und der rasanten Entwicklung 
                moderner Technologien in den Bereichen der Wertschöpfung 
                und der Dienstleistungen, die mit Wandlungen in der Arbeitswelt 
                einhergehen oder die demographischen Verschiebungen in unserem 
                Land. 
                
              In dieser 
                Situation setzt die PDS in Sachsen-Anhalt den zentralen Schwerpunkt: 
                Innovation. Für uns heißt dies nichts anderes, als 
                die geistigen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potenziale 
                zu wecken und zu befördern, die für jede und jeden Einzelnen 
                genauso wie für Sachsen-Anhalt insgesamt langfristig eine 
                eigenständige und zukunftsfähige Perspektive eröffnen. 
                
                
              III. PDS setzt 
                Schwerpunkte 
                 
              1. Bildung, 
                Wissenschaft, Forschung und Entwicklung stehen im Mittelpunkt 
                
              Wissen schafft 
                Arbeit  Wissen schafft Wertschöpfung. Darum nehmen 
                die Bereiche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Entwicklung 
                in der Politik der PDS Sachsen-Anhalt die zentrale Stellung ein. 
              Hohe Qualifikationen 
                breiter Bevölkerungsschichten und ein gesellschaftliches 
                Umfeld, das durch eigene Kraft wirtschaftliche Innovation befördert, 
                sind aus unserer Sicht die Weichen, die wir heute stellen müssen, 
                um langfristig erfolgreich zu sein. 
                
              - Wir müssen 
                in Sachsen-Anhalt allen einen gerechten Zugang zu Bildung und 
                Wissenschaft ermöglichen, um die Basis für ein wissensbasiertes 
                Wachstum und die individuelle Lebensgestaltung jedes Einzelnen 
                hervorzubringen  d.h. der Zugang zu Bildung muss so breit 
                wie möglich angelegt und so früh wie möglich eröffnet 
                werden. 
              - Die PDS 
                steht für mehr individuelle Förderung, um die Potenziale 
                jedes Einzelnen genau dort zu aktivieren, wo seine größten 
                Stärken schlummern und langfristig auch die Gesellschaft 
                profitieren kann. Das heißt auch: Spitzenforschung und Spitzenwissenschaft 
                müssen unabhängig vom sozialen Status ein bewusstes 
                Ziel von Bildungspolitik werden. 
              - Wir treten 
                für ein breiteres Verständnis von Bildungskultur ein, 
                das stärker als bisher auf kulturelle bzw. musische Bildung 
                setzt, um nicht zuletzt vor allem kreative Potenziale zu wecken. 
              - Wir brauchen 
                ein wirkliches Bewusstsein für die unbedingte Notwendigkeit 
                des lebenslangen Lernens. Der rasante Wissenszuwachs in immer 
                kürzeren Zeitperioden und die noch zu erwartende Beschleunigung 
                dieses Prozesses verlangen nach ständiger Qualifizierung 
                 derer, die sich bilden wollen, und derer, die Bildung vermitteln. 
                Lebenslanges Lernen wird auch angesichts einer alternden Gesellschaft 
                notwendig. Kein Land wird es sich angesichts des demographischen 
                Wandels leisten können, auf das Wissen, die Fähigkeiten 
                und die Erfahrungen älterer Menschen verzichten zu können. 
              - Die PDS 
                fordert eine Konzentration der öffentlichen Mittel auf genau 
                die Wirtschaftsbereiche, die mittelfristig ohne diese auskommen 
                und langfristig einen gesellschaftlichen Gewinn erwarten lassen. 
                Dies sind in hohem Maße die Wirtschaftszweige, die sich 
                im Umfeld von universitären und außeruniversitärer 
                Forschung etablieren und mit neuen Technologien, Verfahren und 
                Produkten neue Arbeitsfelder jenseits des Niedriglohnsektors eröffnen 
                und damit die wirtschaftliche Dynamik entfalten, die Sachsen-Anhalt 
                so dringend benötigt. Die PDS Sachsen-Anhalt wird mit eigenen 
                Vorschlägen eine öffentliche Diskussion dazu anstoßen, 
                inwieweit die bisher gültige Investitionsquote der Haushalte 
                durch eine Bildungsquote ersetzt werden kann und muss. Die Investitionsquote 
                muss an die neuen Entwicklungen angepasst werden  entscheidenden 
                Einfluss auf eine nachhaltige Entwicklung werden in Zukunft in 
                ungleich stärkerem Maße die humanen Potenziale haben. 
                Angesichts knapper werdender Finanzmittel der öffentlichen 
                Hand gilt für uns: Investitionen in Köpfe statt in Beton! 
                
              Die PDS hat 
                dazu mit ihrem Leitantrag des Leunaer Parteitages 2004, dem Konzept 
                der Landtagsfraktion für eine Schule für alle 
                Kinder und ihren Eckpunkten für einen Schulgesetzentwurf 
                vom März 2005 deutlich gemacht, dass sie gewillt und in der 
                Lage ist, diese Politik konkret zu untersetzen. 
                
              2. Regionalisierung 
                als Chance verstehen und durchsetzen 
                
              Die PDS Sachsen-Anhalt 
                setzt weder auf eine einseitige Leuchtturm-Politik, noch auf eine 
                gleichförmige Förderung aller Bereiche nach dem Gießkannen-Prinzip. 
              Was wir stattdessen 
                dringend einfordern, sind Gestaltungskonzepte für die verschiedenen 
                Regionen des Landes mit ihren spezifischen Potenzialen und Gegebenheiten. 
                
              - Wir brauchen 
                in Sachsen-Anhalt eine Perspektive für die ländlichen 
                Räume. Die PDS hat ihre Vorstellungen dazu bereits der Öffentlichkeit 
                präsentiert. Wir werden diese weiter qualifizieren und untersetzen. 
                Die Politik muss sich den besonderen Problemen der ländlichen 
                Räume stellen: überdurchschnittlicher Bevölkerungsverlust, 
                mangelnde Wirtschaftskraft und unterdurchschnittliche Finanzausstattung 
                der dortigen Kommunen. Es geht dabei vor allem darum, die natürlichen 
                Ressourcen und wirtschaftlichen Potenziale sowie die Menschen 
                dieser Regionen in die Gesamtentwicklung des Landes einzubeziehen. 
              - Ein Europa 
                der Regionen verlangt von einer zukunftsfähigen Landespolitik 
                Verwaltungs- und Kommunalstrukturen, die dem Konzept der Regionen 
                in Europa unter Beachtung sich vollziehender Globalisierungsprozesse 
                gerecht werden. Die PDS setzt auf die Stärkung regionaler 
                Identität und Eigenverantwortung sowie auf moderne und leistungsfähige 
                Verwaltungsstrukturen. 
              - Die zum 
                Teil dramatischen Schrumpfungsprozesse in der Schulstruktur des 
                Landes haben erhebliche Auswirkungen auf das regionale und lokale 
                Kultur- und Freizeitangebot. Die ehrenamtliche Arbeit von Vereinen 
                und Verbänden ist davon ebenso betroffen. Darauf muss Landes- 
                und Kommunalpolitik reagieren. Die Landtagsfraktion der PDS wird 
                bis Ende des Jahres in Zusammenarbeit mit mehreren Kreistags- 
                und Stadtratsfraktionen das Ergebnis ihres Projektes Schulumfeld 
                dazu nutzen, politische Handlungsstrategien und Lösungsvorschläge 
                zu erarbeiten und der Öffentlichkeit vorzustellen. 
                
                
                
                
              3. Vorsorgende 
                Gesellschaftspolitik statt nachsorgender Sozialpolitik 
                
              Jeder und 
                jede Einzelne hat das unbestreitbare Recht auf ein menschenwürdiges 
                Leben. Der permanent forcierte Sozialabbau in der Bundes- und 
                in der Landespolitik zerstört das Fundament menschlichen 
                Zusammenlebens, bringt Armut, fördert Gewalt und Intoleranz 
                und gefährdet das Potenzial für Bildung und Innovation. 
                Immer mehr Menschen werden aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. 
                Wir wollen auf diese Menschen nicht verzichten. Es muss gelingen, 
                von der gängigen Praxis einer nachsorgenden Reparaturpolitik 
                überzugehen zu einer vorsorgenden Sozialpolitik, die die 
                Betroffenen endlich in die Lage versetzt, ein selbstbestimmtes 
                Leben zu führen und zu gestalten. Eine moderne Sozialpolitik 
                ist dann erfolgreich, wenn sie verhindert, dass Menschen überhaupt 
                in die Situation kommen, gesellschaftliche Hilfe in Anspruch nehmen 
                zu müssen. Früh investieren statt später zu reparieren 
                muss Grundansatz einer nachhaltigen Gesellschaftspolitik werden. 
              - Wir werden 
                uns mit einem eigenen sozialpolitischen Konzept für Sachsen-Anhalt 
                der Auseinandersetzung stellen und Ideen für eine vorsorgende 
                Sozialpolitik entwickeln. 
              Der Leitgedanke 
                ist, durch Bildung soziale Ungleichheit und Benachteiligungen 
                abzubauen und mit den Möglichkeiten des Landes und der Kommunen 
                praktische Lebenshilfe für die Betroffenen zu geben. 
              - Wir wollen 
                die sozialpolitischen Kompetenzen und Handlungsspielräume 
                der Kommunen durch eine kommunale Sozialpauschale und einen kommunalen 
                Familienpass stärken. 
                
              In allen Politikbereichen 
                muss die Perspektive sozialer Ungleichheiten mitgedacht werden. 
                Es geht uns darum Armut vorzubeugen, zu bekämpfen, wenigstens 
                aber zu kompensieren. 
                
                
              IV. Demokratie 
                jeden Tag verteidigen und ausbauen 
                 
              Gerechte Teilhabe 
                am gesellschaftlichen Leben, demokratische und starke zivilgesellschaftliche 
                Strukturen und umfassende Bürgerrechte  all dies sind 
                keine Selbstverständlichkeiten. Sie müssen jeden Tag 
                erneuert und verteidigt werden. Die PDS steht für eine offene 
                Gesellschaft, deren tragende Elemente die Akzeptanz unterschiedlicher 
                Lebensweisen und -entwürfe, größtmögliche 
                individuelle Freiheit, Emanzipation und Selbstbestimmung sind. 
              Ansätze 
                unserer Politik sind die humane Gestaltung der sozialen und individuellen 
                menschlichen Existenzen, die Unterstützung der Mündigkeit 
                der Bürgerinnen und Bürger, die lebendige Gestaltung 
                von Demokratie und die verfassungsmäßige Verankerung 
                von mehr demokratischem Engagement. 
              Dabei nehmen 
                wir die berechtigten Ängste der Menschen vor Terror und Kriminalität 
                sehr ernst. Aber es gibt keinen hundertprozentigen Schutz vor 
                Kriminalität und somit auch nicht vor terroristischen Anschlägen. 
                Ein demokratischer Staat hat dafür zu sorgen, dass die in 
                ihm lebenden Menschen vor Verbrechen geschützt werden, ohne 
                dass ihre Privatsphäre verletzt und ihre Grund- und Freiheitsrechte 
                eingeschränkt werden. 
              Wer öffentliche 
                Sicherheit will, muss für inneren Frieden und für soziale 
                Gerechtigkeit sorgen. Aus Sicht der PDS Sachsen-Anhalt sind Biometrische 
                Daten in Pass und Ausweis, die Verwendung von Sozialdaten als 
                Fahndungsdaten, Videoüberwachung, die Ausweitung der DNA-Analyse 
                oder der Einsatz der Bundeswehr im Landesinnern nicht geeignet, 
                dem Sicherheitsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger 
                Rechnung zu tragen. Diese politischen Konzepte führen lediglich 
                dazu, dass alle Bürgerinnen und Bürger als potenzielle 
                Täter betrachtet werden. 
              Wir setzen 
                auf eine Politik der Ausweitung demokratischer Rechte, der Mitbestimmung, 
                auf eine Politik der Integration statt Ausgrenzung. 
                
              Darum ist 
                es für die PDS Sachsen-Anhalt auch eine tagtägliche 
                Aufgabe, sich jeder Form von Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus 
                und Rechtsextremismus entgegenzustellen. Wir wissen aber ebenso, 
                dass uns dies allein nicht gelingen wird. Rechtes Gedankengut 
                ist mittlerweile breit verankert und keine alleinige Sache einzelner 
                rechtsextremer oder neofaschistischer Parteien mehr. Wir werben 
                darum um ein breites zivilgesellschaftliches antifaschistisches 
                Bündnis, dass sich dieser Herausforderung stellt. Es bedarf 
                kontinuierlicher Arbeit, statt kurzatmiger plakativer Aktionen. 
                Auf der Ebene der Landespolitik heißt das für uns vor 
                allem, den Strukturen und Organisationen, die sich dieser Aufgabe 
                zugewandt haben, dauerhafte und verlässliche Rahmenbedingungen 
                zur Verfügung zu stellen. 
              Gerade in 
                Zeiten harter gesellschaftlicher Auseinandersetzungen, die oft 
                einher gehen mit herber Kritik an den politischen Parteien und 
                Strukturen, ist es aus Sicht der PDS unerlässlich, Demokratie 
                und Zivilgesellschaft zu stärken und demokratische Normen 
                und Werte zu verteidigen, anstatt infrage zu stellen. 
              Es bleibt 
                die Aufgabe aller demokratischer Parteien, die Menschen mit ihren 
                Problemen und Ängsten nicht allein zu lassen. Anderenfalls 
                würde rechten Parteien, deren unverhohlenes Ziel letztlich 
                die Abwicklung der Demokratie ist, Tür und Tor geöffnet. 
                Der Kampf gegen den Rechtsextremismus wird sich zuerst auch daran 
                entscheiden, ob es Politik gelingt, den Menschen eine lebenswerte 
                Perspektive in einer offenen und demokratischen Gesellschaft aufzuzeigen. 
                
                
              V. Für 
                einen Politikwechsel in Sachsen-Anhalt 2006 
                 
              In den bevorstehenden 
                Wahlkämpfen in Sachsen-Anhalt wollen wir Alternativen zur 
                Politik der regierenden Koalition aus CDU und FDP aufzeigen und 
                für einen Politikwechsel in Sachsen-Anhalt werben. Im Mittelpunkt 
                steht dabei die Debatte um die Zukunftsfähigkeit des Landes. 
                Wir setzen auf Innovation und Gestaltungsfähigkeit anstelle 
                von Erstarrung und die durch massiven Sozialabbau gekennzeichnete 
                rückwärts orientierte Reformpolitik. Während die 
                anderen Parteien bei allen Unterschieden in der Tendenz jedoch 
                übereinstimmend von der Alternativlosigkeit der gegenwärtigen 
                Politik der Regierenden sprechen und auch keine tatsächlichen 
                Alternativen zur aktuellen Politik in Bund und Land anbieten, 
                unterbreiten wir auf der Grundlage unseres Leuna-Parteitagsbeschlusses 
                alternative Angebote. 
                
              Die Krise 
                der öffentlichen Haushalte hat sich durch die bisherigen 
                Reformschritte der Bundesregierung auf sozial- und finanzpolitischem 
                Gebiet verschärft. Ein Einstieg in eine Umverteilung von 
                oben nach unten ist im Interesse der Zukunft unseres Landes zwingend 
                notwendig. Soziale Gerechtigkeit, gesellschaftliche Solidarität 
                und zukunftsfähige soziale Sicherungssysteme sind kein Anachronismus. 
                Sie sind entscheidend für die Zukunft dieser Gesellschaft. 
                Sie sind also auch Voraussetzung einer modernen und nachhaltigen 
                Wirtschafts- und Finanzpolitik. 
                
              Die PDS Sachsen-Anhalt 
                steht nicht nur für einen Politikwechsel, sondern sie ist 
                bereit, ihn aktiv zu gestalten und dabei Verantwortung zu übernehmen. 
                
              Die PDS wird 
                sich im Wahlkampf darum mit einem eigenständigen inhaltlichen 
                Profil präsentieren und sich nicht auf mögliche Partner 
                festlegen lassen. Wir werden die politischen Angebote der anderen 
                Parteien gründlicher und vorurteilsloser als bisher analysieren, 
                um einerseits die Differenzen exakt kenntlich zu machen und andererseits 
                Schnittmengen zu finden, die Anknüpfungspunkte für spätere 
                politische Arbeit sein können.  
              In Abhängigkeit 
                vom Wahlergebnis und dem daraus abzuleitenden Auftrag der Wählerinnen 
                und Wähler werden wir auf dieser Basis Möglichkeiten 
                für eine künftige Zusammenarbeit ausloten. Die PDS wird 
                nach der Landtagswahl nicht erneut eine Landesregierung tolerieren. 
                Ziel einer Zusammenarbeit in Regierung oder Opposition ist für 
                uns die Suche nach politischen Mehrheiten für einen Umsteuerungsprozess, 
                der geeignet ist, dem Land Sachsen-Anhalt den oben beschriebenen 
                Entwicklungsweg zu eröffnen.  
                
              Angesichts 
                der gewachsenen politischen Rolle der PDS im Land und unseres 
                eigenen Anspruches zur aktiven und verantwortlichen Gestaltung 
                von Politik sind wir gefordert, die Bereitschaft zur aktiven Gestaltung 
                auch mit einem personellen Angebot zu verbinden. Das erfordert 
                für den Landtagswahlkampf, von Anfang an eine eigene Kandidatin/einen 
                eigenen Kandidaten für das Amt der/des MinisterpräsidentIn 
                aufzustellen und den Wahlkampf entsprechend zuzuschneiden. 
              Darüber 
                hinaus ist es die Aufgabe der PDS, ihr inhaltliches Angebot an 
                die Wählerinnen und Wähler mit kompetenten Personen 
                zu verbinden. 
              Der Landesvorstand 
                wird beauftragt, der VertreterInnenversammlung zur Aufstellung 
                der Landesliste zur Landtagswahl 2006 eine politische Kernmannschaft 
                vorzuschlagen. Der/Die Landesvorsitzende führt dazu im Vorfeld 
                der VertreterInnenversammlung vorbereitende Gespräche mit 
                den Kreisvorständen der PDS Sachsen-Anhalt und dem Landesparteirat. 
                Der/Die KandidatIn der PDS für das Amt der/des MinisterpräsidentIn 
                ist in die Erarbeitung des Vorschlages einer Kernmannschaft einzubeziehen. 
                Darüber hinaus gelten die Prinzipien für die Aufstellung 
                der Kandidatnen und Kandidaten der PDS zur Landtagswahl 2006, 
                die der Landesvorstand am 3. Mai 2005 beschlossen hat. 
                
                
                VI. Modern und weltoffen, sozial und gerecht, streitbar und verlässlich 
                 
              Die PDS geht 
                als moderne sozialistische Partei in die Wahlkämpfe 2006. 
                Vor allem anderen bedeutet das eine uneingeschränkte, ernsthafte 
                und dabei selbstkritische Hinwendung zu den realen Interessen, 
                Erfahrungen, Hoffnungen und Sorgen der Wählerinnen und Wähler. 
                Wir haben Personen, Ideen, eine Haltung, die es lohnen lassen, 
                mit uns ins Gespräch zu kommen. Wir bieten Partizipation 
                und Kommunikation an. 
                
              Wir stehen 
                als PDS vor der Herausforderung, für Sachsen-Anhalt eine 
                eigenständige und selbst tragende Perspektive zu entwickeln. 
                Die Bürgerinnen und Bürger wollen nicht länger 
                vorgeworfen bekommen, am Tropf der alten Bundesländer zu 
                hängen. Sie wollen endlich die reale Chance erhalten, selbst 
                zum Träger ihrer Zukunft zu werden. Sie wollen nicht alimentiert 
                werden, sie wollen gestalten. 
              Wer den Bürgerinnen 
                und Bürgern nicht verständlich machen kann, warum er 
                welche politischen Entscheidungen heute fällt, wird weder 
                Vertrauen noch Engagement wecken. Wir können dieses Land 
                aber nur mit den Menschen gestalten, nicht für sie. 
                
              Die PDS stellt 
                sich dieser Herausforderung: modern und weltoffen, sozial und 
                gerecht, streitbar und verlässlich  als sozialistische 
                Partei in Sachsen-Anhalt. 
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
                
               
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