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             Fraktion
                DIE LINKE 
   				 im Landtag Sachsen-Anhalt 
            				www.linksfraktion-lsa.de 
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              Preisexplosion bei Milch und Milcherzeugnissen 
            Zu den jetzt
                angekündigten Preiserhöhungen für
              Milch und Milcherzeugnissen erklärt der Landtagsabgeordnete
              und agrarpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Hans-Jörg
              Krause: 
             
„
              Es steht außer Zweifel, dass Lebensmittel und insbesondere
              auch Milch und Milcherzeugnisse bisher weit unter ihrem Wert veräußert
              worden sind. Der Vergleich zwischen einem Liter Milch und einem
              Liter Mineralwasser ist inzwischen sprichwörtlich. Während
              in anderen Branchen Preiserhöhungen sehr locker gehandhabt
              wurden, waren die Lebensmittelpreise praktisch die Inflationsbremse.
              Mit ihnen sind die Lebensunterhaltungskosten bewusst gedrosselt
              worden, woraus andere Wirtschaftsbereiche ihren Vorteil ziehen
              konnten. Insofern sind Veränderungen in den Preisrelationen
              zugunsten der Landwirte durchaus nachvollziehbar. 
            Allerdings
                bleibt nur zu hoffen, dass die in Aussicht gestellten 6 Cent
                mehr für den Liter Milch tatsächlich
                bei den Milchbauern ankommen.  
            Darüber hinaus bleibt trotzdem die Frage, ob es gerechtfertigt
              ist, so kurzfristig und überhitzt und überhaupt mit einer
              Preiserhöhung bei den Endverbrauchern zu reagieren. Und worauf
              wird hier eigentlich reagiert? Es sind nicht die Produktionskosten
              bei den Bauern, sondern es wird hier einzig und allein von einem
              zunehmenden Bedarf gesprochen. Das ist für meine Begriffe
              eine sehr unsolide Basis für eine einseitige Preiserhöhung.
              Fest steht also, dass eine zu erwartende Preiserhöhung nichts
              mit erhöhten Erzeugerpreisen zu tun hat. Eher besteht der
              Verdacht, dass der Handel und eventuell auch die Verarbeitungsunternehmen
              die Gunst der Stunde nutzen möchten.  
            Immerhin wurden
                und werden in diesen Branchen die höchsten
              Gewinne eingefahren. Sie zählen zu d e n W a c h s t u m s
              b r a n c h e n auch hier in Sachsen-Anhalt.  
            Höhere Aufkaufpreise zugunsten der Landwirte sind zwar überfällig,
              hätten aber auch schon früher ermöglich werden können
              und müssen, ohne diese heftige Wirkung auf die Einzelhandelspreise
              in Aussicht zu stellen. 
            Kurzum, eine
                Erhöhung
                von Lebensmittelpreisen  
              a) kann nur in Relation zu anderen Lebensunterhaltungskosten erfolgen, 
              b) darf unter den Bedingungen von Hartz IV und anderen prekären
              Lebensverhältnissen nicht zu einer generellen Erhöhung
              der Lebensunterhaltungskosten führen oder aber die Zuwendungen
              für Menschen in diesen Lebenslagen sind zu erhöhen und 
              c) muss sich unbedingt in der Einkommenssituation der Landwirte
              niederschlagen.“ 
             
              Magdeburg, 31.07.2007 
             
                          
                            
             
                
   			   
            
			    				  
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