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             Fraktion
                DIE LINKE 
   				 im Landtag Sachsen-Anhalt 
            				www.linksfraktion-lsa.de 
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              Fraktion DIE LINKE: Bericht zum Halberstädter Polizeieinsatz
              nach Überfall auf Theater-Ensemble belegt mangelnde Sensibilität
              bei rechtsextremistisch motivierten Straftaten 
            In der heutigen
                Sondersitzung des Innenausschusses stand der Selbstbefassungsantrag
                der LINKEN
                zum „Rechtsextremistischen Überfall auf das
              Theater-Ensemble in Halberstadt“ erneut auf der Tagesordnung.
              Diesbezüglich lag den Ausschussmitgliedern aufgrund eines
              Aktenvorlageverlangens der Linksfraktion der Bericht über
              die Verwaltungsermittlungen zum Einsatz von Beamten des Polizeireviers
              Halberstadt im Zusammenhang mit der gefährlichen Körperverletzung
              am 9. Juni 2007 in Halberstadt vor. Hierzu erklärt die innen-
              und rechtspolitische Sprecherin der Fraktion Gudrun Tiedge:  
            „Der vorliegende Bericht belegt in schonungsloser Weise
              eine verfehlte Lageeinschätzung, gravierende Defizite bei
              der Führung und Koordinierung des Einsatzes durch den verantwortlichen
              Dienstgruppenleiter sowie erhebliche Fehlleistungen der Polizeibeamten
              vor Ort. Das „Kleine ABC der Polizeiarbeit“, notwendige
              Ermittlungen, Täterverfolgung, Opferschutz und eine sofortige
              Tatortsicherung blieben leider auf der Strecke, so dass den Beamten
              aus heutiger Sicht nur ein Armutszeugnis ausgestellt werden kann.  
            Sind diese
                unwiderlegbaren Tatsachen jedoch das Spiegelbild einer fehlenden
                Sensibilität der PolizistInnen für die Problematik
              der rechtsextremistisch motivierten Kriminalität in unserem
              Land? 
              In diesem Fall wohl ausdrücklich – ja! Denn mangelnde
              Sensibilität bei politisch motivierten Straftaten war die
              hauptsächliche Ursache für die gravierenden polizeilichen
              Fehler und Verstöße in Halberstadt. 
              Gleichwohl im selben Atemzug unmissverständlich gesagt werden
              muss, dass die Mehrheit der PolizeibeamtInnen Sachsen-Anhalts hoch
              engagiert und sensibilisiert den Kampf gegen Rechts aufnimmt. Der
              Linksfraktion geht es ausdrücklich nicht um eine „Lex
              Polizei“, ganz im Gegenteil, es geht um die Ermutigung all
              jener, die tagtäglich mit hohem persönlichen Einsatz
              gegen rechtsextremistische Straftaten im Interesse der Opfer vorgehen. 
              Unser ausdrücklicher Dank gilt an dieser Stelle der Halberstädter
              Polizeipräsidentin, Frau Marschalk, sowie dem Untersuchungsermittler
              - dem Revierleiter von Quedlinburg, Herrn Bendzka. 
            Denn durch
                den vorliegenden internen Untersuchungsbericht wurden die Vorfälle und gravierenden Fehler der Halberstädter
              PolizeibeamtInnen erbarmungslos aufdeckt und erste Konsequenzen
              gezogen. 
            Und zumindest Ähnliches hätte sich DIE LINKE bei der
              Aufklärung der Vorgänge in der Polizeidirektion Dessau
              gewünscht. Denn die getroffenen Bewertungen und Schlussfolgerungen
              im Bericht des Ermittlers Nitsche sind in ihrer Widersprüchlichkeit
              und Einseitigkeit so nicht zu akzeptieren. Nitsche fungierte aus
              unserer Sicht als „bestellter Pflichtverteidiger“ der
              Führungsebene und nicht als neutraler Ermittler der Ereignisse. 
              Wären die Vorfälle in Dessau im Vergleich zu Halberstadt
              ebenso schonungslos untersucht und bewertet und wären entsprechende
              Konsequenzen gezogen worden, hätte man nach sorgfältiger
              Prüfung möglicherweise die Beantragung eines Untersuchungsausschusses
              in Frage stellen können. Aber die Realität ist leider
              eine andere!“ 
            Magdeburg, 19. Juli 2007  
             
             
             
               
             
               
             
                
   			   
            
			    				  
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