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             Fraktion
                DIE LINKE 
   				 im Landtag Sachsen-Anhalt 
            				www.linksfraktion-lsa.de 
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   				            Fraktion DIE LINKE: Haushaltspolitik für Nachhaltigkeit und öffentliche
		      Daseinsvorsorge 
            Die Fraktion der LINKEN
                hat auf ihrer Sommerklausur Grundsätze
              zur Haushaltspolitik in Sachsen-Anhalt beschlossen, die dem Landesparteitag
              im September 2007 (14. - 16.09.07 in Magdeburg) zur Beschlussfassung
              vorgelegt werden. 
            Der Beschluss geht von
                den bundespolitischen Rahmenbedingungen einer neoliberalen Finanzpolitik
                aus und setzt voraus, dass diese
              sich in den nächsten Jahren nicht grundlegend ändern
              werden. Steuermindereinnahmen führen zum massiven Abbau öffentlicher
              Ausgaben und zu leeren öffentlichen Kassen. Das setzt sich
              im Land fort und wird bis zu den Kommunen weitergereicht. Eine
              nachhaltige Reduzierung der öffentlichen Ressourcen im Landeshaushalt
              und in den Kommunen sind die Folge dieser Politik. 
              Eine große Herausforderung für DIE LINKE besteht darin,
              trotzdem Konzepte und politische Handlungsalternativen zu entwickeln,
              die realistisch, finanzierbar und funktional sind.  
            Die Fraktion der Linkspartei.PDS
                hat mit „Sachsen-Anhalt
              2020“ im Jahr 2006 ein Entwicklungs- und Gestaltungskonzept
              für Sachsen-Anhalt vorgelegt. Wir wollen Sachsen-Anhalt trotz
              demografischen Wandels, trotz komplizierter Bedingungen in Wirtschaft,
              Bildung, und Wissenschaft, trotz sinkender finanzieller Zuschüsse
              auf den Kurs eines innovativen und sozial stabilen Landes bringen,
              in dem es auch für junge Leute eine lebenswerte Zukunft gibt. 
            Dazu gehört der Erhalt der öffentlichen Daseinsvorsorge.
              Sie dient der Grundversorgung und der Sicherung der Lebensqualität
              der Menschen in den Städten, Gemeinden und Kreisen. Die Aufgaben
              reichen über die Versorgung mit Wasser, Energie, Gesundheitsdiensten,
              dem Öffentlichen Personennahverkehr über die Bildung,
              die Entsorgung von Abfall und Abwasser bis zur Kultur und Altenbetreuung,
              um nur einige zu nennen. DIE LINKE kämpft gegen die Privatisierung
              der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie darf nicht vom Geldbeutel
              abhängen, ist aber auch nicht zum Nulltarif zu erhalten. 
            DIE LINKE sagt: Sparen
                ja, aber mit Augenmaß. Sachsen-Anhalt
              darf im Interesse einer zukunftsfähigen Entwicklung nicht
              kaputt gespart werden. Um Haushaltskonsolidierung und Haushaltgestaltung
              im Sinne von Strukturentwicklung des Landes wirksam betreiben zu
              können, kann auch eine Schuldenaufnahme zu verantworten sein.
              Diese dadurch zur Verfügung stehenden Mittel müssen aber
              für Zukunftsfähigkeit und Wertschöpfung, Nachhaltigkeit
              und Innovation, für Arbeitsplatzbeschaffung eingesetzt werden. 
            Die finanzielle Situation
                des Landes wird sich in den kommenden Jahren nicht verbessern,
                das Haushaltsvolumen wird im Gegenteil
              stetig absinken. Gleichzeitig steigt im Landeshaushalt eine Reihe
              von Ausgabeposten, für die es politisch keine Einflussmöglichkeiten
              gibt. Dazu zählen z. B. die Steigerung der Zinsausgaben um
              120 Mio. € bis 2011 sowie das Anwachsen der Ausgaben für
              die Zusatzversorgungssysteme und der Pensionslasten um 80 Mio. €.
              Die Personalausgaben steigen im Landesbereich vor allem auf Grund
              der Ost-West-Angleichung trotz des sinkenden Personalbestandes
              bis 2009 um 100 Mio. € und 2010 um zusätzliche 50 Mio. €.
              Weitere Ausgabensteigerungen, wie z. B. steigende Mittel für
              die stationäre Pflege auf Grund der sich verändernden
              Altersstruktur in Sachsen-Anhalt können heute noch nicht beziffert
              werden. Die Situation der Kommunen ist nicht besser.  
            Angesichts dieser Situation
                setzt DIE LINKE Schwerpunkte, um finanzielle Spielräume für die Realisierung ihrer politischen Ziele
              zu gewinnen. Die bequemste Variante wäre in einer solchen
              Situation die Rasenmäher-Methode. Sie bedeutet aber den Verzicht
              auf politische Gestaltung. Zu einer verantwortungsvollen und glaubwürdigen
              Haushaltspolitik gehört zu sagen, auf welche wenigen Schwerpunkte
              man sich konzentriert. 
            Die haushaltspolitischen
                Schwerpunkte für den Doppelhaushalt
              2008/09 sowie für die Legislaturperiode bis 2011 umfassen  
            die Förderung von Bildung und Wissenschaft (31 Mio. € für
              die Kinderbetreuung, 30 Mio. € für die Hochschulen, Erhöhung
              der Effizienz in den Schulen),  
              die Finanzzuweisungen des Landes an die Kommunen (Beibehaltung
              des Finanzausgleichsgesetzes für die Jahre 2008/2009, danach
              Beibehaltung des Finanzvolumens bis zum Ende der Legislatur) sowie  
              die Stabilisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge durch
              den öffentlichen Dienst (700 statt der jetzt vorgesehenen
              300 Neueinstellungen jährlich durch Vorziehung aus den nächsten
              beiden Legislaturperioden.  
              Weitere wichtige politische Schwerpunkte, wie z. B. das Landesprogramm
              gegen Rechtsextremismus (1 Mio. € jährlich) müssen
              aus einer in den betroffenen Haushaltsplan insgesamt sinkenden
              Finanzmasse refinanziert werden. 
            Angesichts der finanziellen
                Rahmenbedingungen, die nur bedingt vom Land beeinflusst werden
                können, läge es nahe zu sagen:
              DIE LINKE bringt sich in diesen Prozess nicht ein. Das aber entspricht
              nicht unserem Anspruch, mit den gesellschaftlichen Veränderungen
              hier und heute zu beginnen. 
            Alternative Haushaltspolitik
                ist möglich und notwendig -
              DIE LINKE wird ihre Vorschläge öffentlich zur Diskussion
              stellen und ihre politischen Konkurrentinnen im Landtag auffordern,
              dazu Position zu beziehen. 
            Magdeburg, 18. Juli 2007  
            Wulf Gallert 
              Fraktionsvorsitzender  
             
                
                			   
            
			    				  
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