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             Die
            								Linkspartei.PDS 
            				Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt 
            				www.linksfraktion-lsa.de 
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			    Fraktion DIE LINKE: Parlamentarischer Untersuchungsausschuss
			    muss Licht in Vorgänge in Polizeidirektion Dessau bringen 
            Der Vorstand
            								der Fraktion DIE LINKE hat heute beschlossen,	zur	Aufklärung der Vorgänge
            								in der Polizeidirektion Dessau die Einsetzung eines Parlamentarischen
            								Untersuchungsausschusses
            				zu beantragen.  
            Der entsprechende
            								Antrag wird im September 2007 in den Landtag eingebracht.
            								Dies sichert einerseits die gründliche inhaltliche
            				Ausgestaltung des Untersuchungsauftrags, andererseits wird so
            				weiteren Fraktionen die Möglichkeit eröffnet, den Antrag
            				mit einzubringen. 
            Vorbehaltlich
            								der exakten Formulierung des Untersuchungsauftrages sieht
            								die Fraktion bereits aus heutiger Sicht die
            								Vorgänge
            				in der Polizeidirektion Dessau selbst, den dazu angefertigten
            				Bericht des Ermittlers Rainer Nitsche – vor allem hinsichtlich
            				seiner Bewertungen und Schlussfolgerungen – sowie die Rolle
            				des Innenministeriums und des Innenministers selbst
            				in dieser	Angelegenheit als Untersuchungsgegenstand. 
            Die Fraktion
            								behält es sich vor, die jüngsten Vorgänge
            				in der Polizeidirektion Halberstadt in die Untersuchungen einzubeziehen,
            				diese Entscheidung wird in Abhängigkeit von den Ergebnissen
            				der Sitzung des Innenausschusses am 19. Juli 2007
            				getroffen. 
            Der Parlamentarische
            								Untersuchungsausschuss ist	nach Auffassung	der Fraktion unumgänglich geworden, weil die Bewertungen
            				und Schlussfolgerungen im Bericht des Ermittlers Nitsche in ihrer
            				Widersprüchlichkeit und Einseitigkeit nicht zu akzeptieren
            				sind. Glaubwürdigkeit wird Herrn Glombitza bescheinigt,
            				die drei Beamten des Staatsschutzes hingegen werden eher als
            				unglaubwürdig dargestellt. Entsprechende Akteneinsicht hat
            				diese Widersprüchlichkeit vertieft, zumal sie endgültig
            				bestätigt hat, dass die öffentlich bekannt gewordenen Äußerungen
            				von Herrn Glombitza so und nicht anders gefallen sind. Aufzuklären
            				ist zudem, inwieweit die Polizeidirektion Dessau wie auch die
            				Landesregierung ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den
            				drei Beamten des Staatsschutzes gerecht geworden sind. Anstelle
            				einer Rehabilitierung entsteht eher der Eindruck einer öffentlichen
            				Demontage von engagierten Beamten. Mit dem offenen
            				Brief des Innenministers vom 15. Juni 2007 an die
            				Polizistinnen	und Polizisten
            				des Landes ist das kaum zu vereinbaren. 
            Bemerkenswert
            								sind für die Fraktion in diesem Zusammenhang
            				zwei weitere Umstände: Während der zuständige
            				Oberstaatsanwalt Bittmann sehr schnell zu der Einsicht gelangte,
            				dass hinsichtlich Herrn Glombitzas kein Ermittlungsbedarf besteht,
            				führt er gegen einen der drei Beamten Ermittlungen, deren
            				Umfang, Dauer und Ausgang offen sind. 
            				Auffällig ist auch, dass im Zusammenhang mit einer Anzeige
            				gegen das Netzwerk gegen Rechts (s. Mitteldeutsche
            				Zeitung vom 23. Juni 2007) erneut der Name Glombitza
            				ins Spiel	kommt. 
            Hier wie in
            								der gesamten Angelegenheit ist es beunruhigend, dass die
            								Mehrzahl der bekannt gewordenen Fakten zunächst über
            				die Medien bzw. deren Recherchen öffentlich wurden. Es drängt
            				sich die Frage auf, mit welchem Maß an Offenheit die Polizeidirektion
            				Dessau wie auch die Landesregierung bei der Aufklärung der
            				Vorgänge agieren. 
            Die Fraktion
            								wird bei der inhaltlichen Vorbereitung des Untersuchungsauftrages
            								Initiativen und Verbänden
            								konsultieren, die sich im Kampf gegen
            								den Rechtsextremismus	engagieren. 
            Der LINKEN
            								geht es ganz ausdrücklich nicht um eine „Lex
            				Polizei“, ganz im Gegenteil – es geht um die Ermutigung
            				all jener Polizistinnen und Polizisten, die sich ehrlich und
            				engagiert für den Kampf gegen Rechts einsetzen. Es geht
            				um Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt,
            				in der Polizei wie in der gesamten Gesellschaft. 
            Magdeburg, 5. Juli 2007  
            Wulf Gallert 
            				Fraktionsvorsitzender 
            Gudrun Tiedge 
            				innen- und rechtspolitische Sprecherin 
            
            
            				 
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