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             Die
                Linkspartei.PDS 
                  Fraktion im Landtag
                  Sachsen-Anhalt 
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             Brückenbau
              bei Aken 
             
  Bei der vom Verkehrsminister Dr. Daehre angekündigten und
              von der FDP im Landtag beantragten Untersuchung eines privat finanzierten
              Brückenbaus bei Aken handelt es sich um den Versuch, heute
              nicht finanzierbare Verkehrsinfrastruktur mittels einer PPP-Initiative
              zu lösen. Diese Untersuchung trägt nicht zur Lösung
              bestehender Defizite bei, so Uwe Heft, verkehrspolitischer Sprecher
              der Fraktion. 
            Neben der verkehrserzeugenden
                Wirkung der Brücke – vor
              dem Hintergrund der Absichten der Landesregierung zum Klimaschutz
              - muss zuvorderst der qualitative und quantitative Bedarf geklärt
              werden. Neben möglichen Partikularinteressen sind Fragen der
              Raumordnung, Konflikte mit dem Biosphärenreservat nicht beantwortet.
              Aus unserer Sicht ist nicht vorrangig die Finanzierbarkeit einer
              Elbebrücke bei Aken zu untersuchen, sondern a priori die Verträglichkeit
              selbiger. Letztendlich hat sich die Situation der regionalen Verkehre
              durch die Kreisgebietsneuregelung zum 01.02.2007 verändert
              und verschärft. In diesem Rahmen wurden Aspekte der Raumordnung
              und damit auch verkehrslenkende Wirkungen in diesem Bereich völlig
              ausgeblendet. Anstatt die vorhandenen gewachsenen Beziehungen zu
              Dessau-Roßlau zu stärken, werden völlig neue Relationen
              nach Köthen und somit eine bis dato nicht vorrangige Querung
              der Elbe bei Aken künstlich geschaffen. Anstatt im Sinne der
              am 17.04.2007 von der Landesregierung verkündeten Absicht,
              den Klimaschutz im Land Sachsen-Anhalt aktiv voranzubringen, werden
              allein durch bloße, nicht verantwortbare öffentliche Äußerungen
              von Mitgliedern der Landesregierung, verkehrserzeugende Begehrlichkeiten
              geweckt. Das Handeln der Landesregierung sollte auch in diesem
              Bereich Verkehrsvermeidung als Ziel a priori erkennen und umsetzen. 
              Es kann nicht ernsthaft die Botschaft verkündet werden, den
              Bahnverkehr zwischen Köthen und Aken mangels Geld einzustellen
              und gleichzeitig zu prüfen, sich teilweise an der Finanzierung
              einer neuen Brücke zu beteiligen. Die Landesregierung sollte
              den Bürgern reinen Wein einschenken und deutlich sagen, was
              sie will. 
              Private Finanzierung von Maßnahmen in der Verkehrsinfrastruktur
              bedingen immer einer Refinanzierung. 
              Das Land redet von knappen Kassen und hat auf einmal wie Phoenix
              aus der Asche Geld für eine Untersuchung zur Privatfinanzierung
              einer Elbbrücke bei Aken zur Hand. 
              Wenn schon eine Untersuchung erfolgt, dann darf sich diese nicht
              allein auf die Brücke beschränken. Diese Untersuchung
              muss die regionalen Verkehrsströme und deren Potenzial, die
              Brücke auszulasten, um damit die Refinanzierung zu gewährleisten,
              einbeziehen! Will die Landesregierung und die initiierende FDP
              ernsthaft die Menschen der Region durch verkehrslenkende Maßnahmen
              zur Benutzung der Brücke zwingen, um deren Refinanzierung
              zu sichern? Eins steht doch wohl fest: Ein privater Investor wird
              darauf drängen, keine Ausweichverkehre oder alternative Querungen
              der Elbe zuzulassen. Wie erklärt die Landesregierung und die
              FDP z. B. dem Fahrbetrieb den Entfall der Geschäftsgrundlage,
              wenn die Brücke steht? Entgegen sonstigen Engagements für
              Bürgerrechte und Steuersenkungen lässt die FDP-Fraktion
              in der Begründung zu ihrer Initiative den klaren politischen
              Willen erkennen, dass einzig private Refinanzierung zu Lasten der
              Bürger und Nutzer einer möglichen Brücke bei Aken
              favorisiert wird. Wenn diese Brücke errichtet und privat finanziert
              wird, dann ohne verkehrslenkende Maßnahmen im regionalen
              und überörtlichen Straßennetz. Die Linke.PDS plädiert
              für eine Selbstregulierung des Marktes. Keine verkehrslenkenden
              Maßnahmen, um die Menschen der Region zur Benutzung der Brücke
              zu zwingen. Im selben Atemzug sind die finanziellen Mittel der
              Einbindung des regionalen und überregionalen Straßennetzes
              in diese Brücke nicht geklärt! Wenn schon diese Brücke
              privat finanziert werden soll, dann muss eine Auflage auch die
              Mitfinanzierung der Einbindung der Brücke in das regionale
              und überregionale Straßennetz sein. Und dies unter Berücksichtigung
              der Belange im Landesentwicklungsplan. 
              Ohne Einbindung in das Straßennetz und verkehrslenkende Maßnahmen
              ist die Brücke wertlos. Wir haben wieder eine neue „so
              da“-Brücke! 
„
              PPP darf ....nicht dazu genutzt werden, zusätzliche Projekte,
              die sich die öffentliche Hand konventionell nicht leisten
              kann, zu realisieren. PPP ist nicht Bauen ohne Geld.“ So
              der Präsident des LRH R. Seibicke am 07.02.2007 im Landtag
              von Sachsen-Anhalt. 
              Dem stimmen wir vollständig zu und fordern die Landesregierung
              auf, den Menschen gegenüber seriös aufzutreten und nicht
              in Zeiten des Wahlkampfes unhaltbare Versprechungen zu machen.
              Aus diesen Gründen lehnen wir die im Landtag von Sachsen-Anhalt
              beschlossene Untersuchung einer Elbbrücke bei Aken ab. 
                          
                                      
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