|                Die
                Linkspartei.PDS 
                Fraktion im Landtag
                Sachsen-Anhalt 
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            Linkspartei.PDS
                bietet den Oberbürgermeistern eine „Koalition
              gegen die 
              kommunalfeindliche Haushaltspolitik der Landesregierung“ an 
            Gemeinsame
                Erklärung der Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei.PDS
              der Städte Magdeburg, Halle und Dessau  
              sowie des Landtages von Sachsen-Anhalt  
            In den drei
                Oberzentren des Landes verschärft sich im Haushaltsjahr
              2007 die Finanzkrise bedrohlich. Ihr Defizit beträgt etwa
              559 Millionen Euro. 
              Die finanzielle Leistungsfähigkeit der drei Städte wird
              durch die Landesregierung und die Koalitionsparteien im Landtag
              von Sachsen-Anhalt derart 
              eingeschränkt, dass jetzt die Erfüllung der Aufgaben
              der öffentlichen Daseinsvorsorge elementar gefährdet
              wird. Die Folgen der Finanzpolitik 
              des Landes für die soziale, kulturelle und wirtschaftliche
              Rolle der großen Städte und damit für das Leben
              von über 500 000 Menschen sind bekanntlich katastrophal.  
            Die Koalition
                missachtet ihre Verantwortung gegenüber den
              Kommunen und verdrängt ihre Ankündigung einer Konsolidierungspartnerschaft
              mit den Kommunen. Die Verschlechterung des Finanzausgleichsgesetzes,
              die Verstätigung und Vergrößerung
              der jährlichen 
              Defizite auf der kommunalen Einnahmeseite hätten nicht sein
              müssen. 2007 kann es erstmalig seit vielen Jahren eine Verbesserung
              geben, wenn das 
              Land nicht, wie von der Koalition beschlossen, die gesamten Mehreinnahmen
              der Kommunen in Höhe von 164 Millionen Euro für sich
              allein verwendet. 
            Unerträglich ist, dass die Landesregierung auch noch Druck
              auf die Oberzentren ausübt. Mit Auflagen zu den Haushaltssatzungen
              beseitigt das 
              Landesverwaltungsamt kommunale Handlungsspielräume. Die kommunale
              Selbstverwaltung verkommt damit zur Farce. Demokratische Strukturen  
              werden entlegitimiert.  
            Dieses Vorgehen
                der Koalition von CDU und SPD schreit nach Widerstand. Und es
                ruft ihn bereits hervor. Ungeachtet von
              unseren unterschiedlichen Positionen unterstützen wir die
              Oberbürgermeister von Magdeburg, Halle und Dessau in ihren
              gemeinsamen Forderungen auf dem Krisengipfel in Dessau: Änderung
              des Finanzausgleichsgesetzes und Ablehnung des weiteren Senkens
              der Verbundquote des  
              Finanzausgleichgesetze 
            Die Unterzeichner fordern von der Koalition in Magdeburg: 
            1. Eine Novellierung
                des Finanzausgleichsgesetzes, dass die verfassungsgemäße
              Finanzierung kommunaler Aufgaben dauerhaft garantiert. 
              Die Konsolidierungserfolge der Landesregierung im Landeshaushalt
              gründen
  sich zur Zeit auf den Bankrott vieler kommunaler Kassen. 
            2. Das Landesverwaltungsamt
                muss angewiesen werden, kommunale Handlungsspielräume als
                einer der wesentlichen Grundlagen seiner demokratisch verfassten
                Gesellschaft zu akzeptieren und Auflagen zurückzuziehen,
  die den sozialen Frieden in den Städten gefährden und
  Zukunftssicherung unmöglich macht. 
            3. Die Koalition
                von CDU und SPD in Sachsen-Anhalt wird aufgerufen, sich auf Bundesebene
                allen Maßnahmen zu widersetzen, die
              zu einer 
              weiteren Reduzierung der öffentlichen Einnahmen führen,
              wie z. B. der beabsichtigten Unternehmenssteuerreform der Bundesregierung.  
            Die Unterzeichner
                wenden sich an die Oberbürgermeister der
              Städte Magdeburg, Halle und Dessau: 
            1. Widersprechen
                Sie weiterhin der einseitigen Lastenverteilung des Landes zu
                Ungunsten
                der Kommunen. Unterstützen Sie den
              Widerstand 
              gegen die Auflagen des Landesverwaltungsamtes. Lassen Sie sich
              nicht als Erfüllungsgehilfen
  der Landesregierung beim Abbau der 
  kommunalen Selbstverwaltung missbrauchen.  
            2. Die finanzielle
                Situation der Oberzentren kann nicht auf Kosten des Umlandes
                gelöst werden. Statt Eingemeindungen als Problemlösung
              zu 
              verkennen, müssen zukunftsträchtige Modelle, wie beispielsweise
              das Regionalkreismodell aus dem Turowski-Gutachten verfolgt werden.
              Berücksichtigen Sie die Halberstädter Erklärung der Bürgermeister
  der Mittelzentren sowie die Erklärung des Landkreistages vom  
  22. Februar 2007. Die finanzielle Situation der Oberzentren ist exemplarisch
  für alle Kommunen, die Aufgaben der öffentlichen
  Daseinsvorsorge in größerem Umfang erfüllen müssen. 
            Der öffentliche
                Protest der SPD-Oberbürgermeister
                Magdeburgs, Halles und Dessaus macht deutlich, in welcher dramatischen
                Situation
              sich das
              Gemeinwesen in den Oberzentren befindet. Ihr Protest darf nicht
              wie der Sturm im Wasserglas enden, was droht, wenn deren Parteifreunde
              in 
              der Regierung und im Landtag weiterhin die berechtigten Forderungen
              nach verfassungskonformer und vor allem auskömmlicher Kommunal- 
              finanzierung ignorieren. 
            Die Fraktionen
                der Linkspartei.PDS in den Stadträten und
              im Landtag stehen in diesen Fragen zuverlässig und berechenbar
              an der Seite derer,
              die gegen die Verarmung der Kommunen auftreten.  
            Wir bieten
                den Oberbürgermeistern eine „Koalition gegen
              die kommunalfeindliche Haushaltspolitik der Landesregierung“ an.
              Wir machen aber auch deutlich, dass die Wege des weiteren Streichens
              von Leistungen im sozialen Bereich, bei der Kultur und der Bildung
              oder gar die Privatisierung kommunalen Eigentums bei der Linkspartei.PDS
              in Sachsen-Anhalt keine Unterstützung finden.  
            Magdeburg,
                05. März
              2007 
            Bodo Meerheim 
              Fraktionsvorsitzender Halle  
             Hans-Werner
              Brüning 
              Fraktionsvorsitzender Magdeburg                         
            Rolf Schönemann                 
              Fraktionsvorsitzender Dessau  
             Wulf
                Gallert 
              Vorsitzender Landtagsfraktion             
            
                           
             
             
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