|                Die
                Linkspartei.PDS 
                Fraktion im Landtag
                Sachsen-Anhalt 
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Die Linkspartei.PDS: Ergebnisse der gemeinsamen Klausurtagung von Landesvorstand
und Landtagsfraktion in Vorbereitung der Kommunalwahlen am 22. April 2007 
            Auf der Klausurtagung
                diskutierten Landesvorstand und Landtagsfraktion sowohl über die personellen, organisatorischen als auch nochmals über
              die inhaltliche Ausrichtung der Linkspartei.PDS zu den Kommunalwahlen
              am 22. April 2007. Nachdem bereits im September ein Parteitagsbeschluss
              gefasst worden ist, der ein kommunales Rahmenwahlprogramm beinhaltete,
              beschloss die gemeinsame Klausur für den Wahlkampfauftakt
              der Linkspartei.PDS am 10. März 2007 folgende Themen in den
              Mittelpunkt unserer inhaltlichen Auseinandersetzungen zu stellen: 
            1. Für demokratische Kommunen gegen Rechtsextremismus, Rassismus,
              Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit 
            Der demokratische
                Zustand Sachsen-Anhalts entscheidet sich zuallererst in seinen
                Kommunen.
                Wir registrieren eine erhöhte Aktivität
              rechtsextremer Gruppierungen, vor allem der NPD, die zugleich auf
              Angst durch Terror und Drohungen setzen und als Biedermänner
              auftreten (ein Handlungskonzept für ein demokratisches Sachsen-Anhalt
              wird Ende Februar vorgelegt, Kandidaten und Aktive werden im Umgang
              mit Rechtsextremen geschult). 
            2. Kommunen
                brauchen Ressourcen für öffentliche Daseinsvorsorge 
            In diesem Zusammenhang
                werden wir die Politik der Koalition von SPD und CDU thematisieren,
                die den Landeshaushalt auf Kosten der
              Kommunen saniert. Wir setzen uns kritisch mit der Verringerung
              der kommunal-politischen Handlungsgrundlage durch die Veräußerung
              kommunalen Eigentums, der Ausweitung von PPP-Modellen und der Einschränkung
              der wirtschaftlichen Betätigung von Kommunen auseinander. 
            3. Kommunale
                Strukturen effektiv und bürgernah 
            Wir setzen
                uns in den Wahlkämpfen mit der inkonsequenten
              Kreisgebietsreform auseinander und werden gleichzeitig das Festhalten
              der Koalition von CDU und SPD an der zwanghaften Einführung
              von Einheitsgemeinden thematisieren. Die Kommunalwahlen im April
              werden mit ihrem Ausgang ganz erheblich die weitere Entwicklung
              dieser Diskussion beeinflussen. Der Harz-Kreis, der als einziger
              in etwa die Konturen eines Regionalkreises besitzt, soll zur Modellregion
              für die Übernahme von Landesaufgaben entwickelt werden.  
            4. Familienfreundliche Kommunen 
            Eines der Präferenzprojekte der Linkspartei.PDS ist der kommunale
              Familienpass, der die Kommunen in die Lage versetzt, günstige
              Bedingungen für die Teilhabe für Familien am öffentlichen
              Leben zu unterstützen. Dazu benötigen wir die Pauschalierung
              von zweckgebundenen Zuweisungen des Landes für die Kommunen.
              Wir thematisieren unseren Vorschlag zur Änderung der Kinderbetreuung
              mit einem Ganztagsanspruch für alle Kinder, unabhängig
              vom Erwerbsstatus der Eltern und werden uns in diesem Zusammenhang
              vor allem mit der SPD auseinandersetzen, die diese Position auf
              der Bundesebene bis 2010 umsetzen will, aber im Land Sachsen-Anhalt
              dagegen ist. Wir thematisieren unseren Vorschlag zur Novelle der
              Schulnetzplanung, die das jetzt noch bestehende Schulnetz sichern
              hilft und die Kompetenzen der kommunalen Schulträger stärkt. 
            5. Bürgerarbeit
                mit Mindestlohn 
            Die von der
                Landesregierung initiierten Landesprojekte zur Bürgerarbeit
              folgen dem Wahlkampfziel der Linkspartei.PDS, verschiedene Leistungen
              aus dem Hartz IV-Bereich zusammenzufügen, um damit Arbeit
              zu finanzieren.  
              Trotzdem gibt es folgende zentrale Kritiken am Konzept der Landesregierung: 
             
  a) Bürgerarbeit darf nicht unter Mindestlohn stattfinden und
              muss tariflich gebunden sein, ansonsten wird die Lohnspirale nach
              unten beschleunigt und menschliche Arbeit entwertet. Der Einsatz
              von ESF-Mitteln zu diesem Zweck entsprechend der Berliner Koalitionsvereinbarung
              macht dies deutlich.  
            b) Bürgerarbeit statt Hartz IV, nicht in Hartz IV: Die Arbeitsverträge
              für die Bürgerarbeit müssen vollwertige Arbeitsverträge
              auch mit einer Arbeitslosenversicherung sein. Das Modell der Landesregierung
              schließt das aus und belässt die Betroffenen in der
              Hartz IV-Falle. 
            c) Die Arbeitsverträge sollen längerfristig
                bis zu drei Jahren angelegt sein. 
            d) Die Aufgaben
                müssen klar gemeinnützig sein und dürfen
              keine Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt ersetzen.  
            e) Die Arbeitsverträge
                basieren auf Freiwilligkeit und sind Ergebnis eines Bewerbungsverfahrens.  
            Magdeburg, 22. Januar 2007  
            Wulf Gallert 
              Fraktionsvorsitzender 
             
             
              
             
                           
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