|                Die
                Linkspartei.PDS 
                Fraktion im Landtag
                Sachsen-Anhalt 
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             Die
                  Linkspartei.PDS: Scheinentlastung des Arbeitsmarkts über
              Niedriglohnsektor nicht zukunftsfähig 
            Zu den aktuellen
                Arbeitsmarktzahlen für den Monat November
              erklärt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion
              Sabine Dirlich: 
            „Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen ist unbestreitbar,
              und für alle, die wieder Arbeit gefunden haben, ist das nur
              gut. Das Problem der Massenarbeitslosigkeit allerdings bleibt angesichts
              von 202.569 Arbeitslosen völlig ungelöst, das betrifft
              in besonderem Maße die Langzeit- und die Jugendarbeitslosigkeit. 
            Zu hinterfragen
                ist zudem die Qualität neu aufgenommener
              Arbeit. 
              Ein Beispiel macht das Problem überdeutlich: Im Landkreis
              Schönebeck bekommen ca. 2.300 Menschen Leistungen nach Hartz
              IV, obwohl sie nicht arbeitslos sind. Es handelt sich hier um die
              sogenannten „Aufstocker“, deren Durchschnittsverdienst
              bei ca. 500 € liegt. Ihre Zahl hat sich innerhalb nur eines
              Jahres um etwa 1.000 erhöht. Das sind also 1.000 Arbeitlose,
              die geringbezahlte Arbeit angenommen haben, eine enorm große
              Zahl, wenn man die Gesamtzahl der Arbeitslosen im Landkreis kennt,
              die bei rund 3.900 liegt und wenn man weiß, dass insgesamt
              etwa 1.300 Menschen in Arbeit gebracht werden konnten. 
            Offensichtlich sind - entgegen allen Behauptungen - viele Arbeitslose
              sehr wohl bereit, fast jede zumutbare Arbeit fast zu jedem Preis
              anzunehmen. 
            Es stellt sich
                die Frage, ob diese Entwicklung für die Bundesrepublik
              oder für Sachsen-Anhalt tatsächlich als positiv gewertet
              werden kann. Einerseits weitet sich der Niedriglohnsektor aus,
              ein von der herrschenden Politik gewollter Prozess. Andererseits
              bleibt die Belastung der Kommunen auf hohem Niveau, weil diese
              Geringverdiener Anspruch auf die Kosten der Unterkunft haben. Während
              die Zahlen der Bedarfsgemeinschaften sinken, bleiben die Kosten
              der Unterkunft auf dem gleichen Niveau. Der Bund wird also ent-,
              die Kommunen belastet. 
            Eine Scheinentlastung
                des Arbeitsmarkt über den Niedriglohnsektor
              ist für Sachsen-Anhalt nicht zukunftsfähig.“ 
            Magdeburg, 30. November 2006                           
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