|                Die
                Linkspartei.PDS 
                Fraktion im Landtag
              Sachsen-Anhalt 
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            Die
                  Linkspartei.PDS: Einführung einer zentralen „Anti-Terrordatei“ – Tabubruch
              vor dem Hintergrund demokratisch gewachsener Verfassungs- und Staatsgrundsätze 
            Datenschützer der Bundesländer haben gegen die vom Bund
              geplante Erweiterung der Anti-Terror-Gesetze und die Einführung
              einer Anti-Terror-Datei in Deutschland erhebliche Bedenken. Kritisch äußerte
              sich der Datenschutzbeauftragte von Sachsen-Anhalt, Harald von
              Bose, in einem dpa-Gespräch gegen die vom Bund beabsichtigten
              Vorhaben am Vortag der 72. Konferenz der Datenschutzbeauftragten
              des Bundes und der Länder in Naumburg. Hierzu erklärt
              die innen- und rechtspolitische Sprecherin der Fraktion Gudrun
              Tiedge: 
            „Die beabsichtigte Errichtung einer solchen Datei ist ein
              erneuter Schritt in Richtung Aufhebung des grundgesetzlichen Gebotes
              der Trennung von Polizei und Geheimdiensten. Unter dem Vorwand
              der Terrorismusbekämpfung und -abwehr wird das rechtsstaatliche
              Trennungsgebot leichtfertig unterwandert und damit Freiheits- und
              Persönlichkeitsrechte der Bürgerinnen und Bürger
              immens eingeschränkt. Vor allem das Recht auf informelle Selbstbestimmung
              wird dabei verletzt. 
            Diese Übertretung des Trennungsgrundsatzes zwischen Polizei
              und Geheimdiensten ist aus Sicht der Linkspartei.PDS auf keinen
              Fall hinnehmbar. Es ist nicht erkennbar, dass durch die Einrichtung
              einer „Anti-Terrordatei“ ein wirksamer Schutz vor möglichen
              Terroranschlägen erreicht wird und damit Sicherheitslücken
              wirklich geschlossen werden. Eine nicht mehr überschaubare „Sammlungswut“ von
              Daten von Verdächtigen einschließlich ihrer Kontaktpersonen
              - das bedeutet konkret: Familie, Freunde, Vertrauenspersonen wie
              Anwälte, Ärzte und Priester - ist mehr als fragwürdig.
              Das macht diese Datei zu einem Instrument sozialer Kontrolle und Überwachung.
              Der unbescholtene Bürger wird zum potentiellen Täter. 
            Die Fraktion der Linkspartei.PDS fordert deshalb
                die Landesregierung auf, sich bei künftigen Verhandlungen gegen die Einrichtung
              einer zentralen „Anti-Terrordatei“ einschließlich
              der Erweiterung der Anti-Terror-Gesetze auszusprechen.“ 
            Magdeburg, 25. Oktober 2006 
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