|                Die
                Linkspartei.PDS 
                Fraktion im Landtag
              Sachsen-Anhalt 
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            Prioritäten der Fraktion der Linkspartei.PDS bei den Haushaltsberatungen
              für 2007 
            Die Fraktion der Linkspartei.PDS beschließt für die
              Diskussion zum Haushalt 2007 folgende Prioritäten, die sich
              aus den Schwerpunkten des Landesverbandes für eine politisch
              verantwortbare Landes- und Kommunalpolitik herleiten: 
            1. Die Zukunft des Landes liegt zu einem erheblichen Teil in den
              Bereichen der Kinder-, Jugend-, Bildungs- und Wissenschaftspolitik. 
              Die frühkindliche Förderung und Bildung hat oberste Priorität.
              Ein entsprechender Gesetzentwurf zur Kinderbetreuung und – bildung,
              der von einem Ganztagsanspruch für alle Kinder einer Kindertagesstätte
              ausgeht, wird von uns während der Haushaltsberatungen eingebracht. 
            Eine entsprechende Änderung des Kinderbetreuungsgesetzes
              würde Mehrkosten für das Land in Höhe von 27 Mio.
              E jährlich bedeuten. Auf Grund der einseitigen finanziellen
              Belastungen der Kommunen durch die Landesregierung müssen
              die Finanzierungsanteile der Kommunen in Höhe von rund 9 Mio.
              E jährlich solange als Sonderzuweisungen an die Landkreise
              und kreisfreien Städte in den Landeshaushalt eingestellt werden,
              bis es zu einer verfassungsgemäßen Finanzausstattung
              der Kommunen durch das Land kommt. Für diese Mehrausgaben
              muss unabhängig vom Landeshaushalt zur Gesetzeinbringung ein
              gesondertes dauerhaftes Finanzierungskonzept erstellt werden. Die
              Kosten werden aber erst ab 2008 haushaltswirksam. 
            Wir treten für eine Schulsozialarbeit ein, die diesen Namen
              auch verdient. Der derzeitige Ansatz für Schulsozialarbeit
              sieht knapp 0,5 Mio. € vor. Hier muss der Ansatz deutlich
              auf mindestens 1,5 Mio. € erhöht werden. 
            Die von der Landesregierung in der zurückliegenden Legislatur
              beschlossene Kürzung der Mittel für die Hochschulen um
              30 Mio. € muss angesichts der Tatsache, das Sachsen-Anhalt
              bei den Studierenden nach wie unter dem Durchschnitt liegt und
              2007 ein doppelter Abiturjahrgang kommt, muss rückgängig
              gemacht werden. Darüber hinaus fordert die Linkspartei.PDS
              den gesetzlichen Ausschluss von Studiengebühren sowie die
              Aufhebung von bereits bestehenden Gebühren. 
            2. Die Linkspartei.PDS fordert ein Landesprogramm
                gegen Rechtsextremismus und Gewalt und dessen finanzielle Untersetzung
                durch mindestens
              1 Mio. €. 
            3. Die Einsparungen des Landes, insbesondere der geplante Abbau
              der Nettoneuverschuldung gehen eindeutig zu Lasten der Kommunen. 
              Die vom Land geplante Kürzung der Zuweisungen auf der Grundlage
              des Finanzausgleichgesetzes ist aus unserer Sicht entsprechend
              dem Urteil des Thüringer Landesverfassungsgerichtes aus dem
              Jahr 2005 verfassungswidrig, da das Land bisher noch nicht den
              tatsächlichen Bedarf der Kommunen ermittelt hat. Es gibt lediglich
              eine Ausnahme, dass sind die Zahlungen auf der Grundlage des Asylbewerberleistungsgesetzes.
              Hier ist der Bedarf nachweisbar zurückgegangen. Die Kürzungen
              und Mehrbelastungen können deshalb nur 30 Mio. € und
              nicht 170 Mio. € betragen. Eventuell zu erwartende Steuermehreinnahmen
              können gegen die geplanten Kürzungen aufgerechnet werden. 
            Die Fraktion der Linkspartei.PDS wird darüber hinaus weitere
              Umschichtungsvorschläge innerhalb der einzelnen Haushaltspläne
              unterbreiten. Sie wird für die Refinanzierung der Aufwüchse
              aus den obigen Haushaltsprioritäten Einsparsummen in den Beratungen
              konkret benennen und so ihre Vorschläge auch finanziell seriös
              untersetzen. 
            Prioritätenliste 
             
             Kosten 
              Programm Schulsozialarbeit 
              1.500.000 € 
  Aufstockung des Hochschulbudgets 
  30.000.000 € 
  Landesprogramm gegen Rechtsextremismus und Gewalt 
  1.000.000 € 
  Gesamt: 
  32.500.000 € 
            Refinanzierung 
            1. Absenkung der Titelgruppe 99 im EP 13 (Kosten
                der Informations- und Kommunikationstechnik) um 15 Mio. €. 
              Ansatz 2007 alt: 53,5 Mio. € Ansatz 2007 neu: 38,5 Mio. € 
              2. Absenkung der HGr. 5 um 17,5 Mio. € 
              Ansatz 2007 alt: 1.257.211.600 € Ansatz neu 2007 – 1.
              239.711.600 € 
            Refinanzierung gesamt: 32,5 Mio. € 
              
            Magdeburg, 18. Oktober 2006 
                           
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