|                Die
                Linkspartei.PDS 
                Fraktion im Landtag
              Sachsen-Anhalt 
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            Die
                  Linkspartei.PDS: Ausweitung der Videoüberwachung wird
              Sicherheitsprobleme nicht lösen 
            Zur derzeitigen
                Debatte über eine Ausweitung der Videoüberwachung
              und weitere Verschärfungen von Sicherheitsmaßnahmen
              erklärt die rechts- und innenpol. Sprecherin der Fraktion
              Gudrun Tiedge: 
            „Die derzeitige Debatte über eine Verschärfung
              von Sicherheitsmaßnahmen ist durchaus nachvollziehbar. Die
              Linkspartei.PDS bleibt jedoch bei ihrer Position, dass dieser Weg
              nicht erfolgversprechend, dafür aber mit hohen rechtsstaatlichen
              Risiken verbunden ist. Unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung
              werden Freiheits- und Persönlichkeitsrechte der Bürgerinnen
              und Bürger immens eingeschränkt. Vor allem das Recht
              auf informelle Selbstbestimmung wird dabei verletzt. 
            Nicht zu Unrecht
                warnen auch Datenschützer ausdrücklich
              vor einer Ausweitung beispielsweise der Videoüberwachung,
              da schon jetzt nicht mehr klar ist, was mit der Datenflut eigentlich
              geschieht. 
            Das gilt aus
                Sicht der Linkspartei.PDS ebenso für die sog.
              Anti-Terror-Datei. Die beabsichtigte Errichtung einer solchen Datei
              ist ein erneuter Schritt in Richtung Aufhebung des grundgesetzlichen
              Gebotes der Trennung von Polizei und Geheimdiensten und damit kategorisch
              abzulehnen. 
            Was den Einsatz
                bewaffneter Zugbegleiter anbelangt, so scheint es sich hier eher
                um abstruse
                Sommerphantasien zu handeln. Wieder
              einmal so ein „Gedanke“, der herausposaunt wird, ohne
              auch nur annäherungsweise plausibel zu erklären, was
              das alles soll. 
            Problematisch
                ist, dass die derzeitige politische Debatte – bewusst
              oder unbewusst – am eigentlich Kern der Sache vorbeigeht.
              Jeder vernünftige Mensch sagt, völlige Sicherheit sei
              nicht zu erreichen. Es macht keinen Sinn, sich auf einen Wettlauf
              mit vermeintlichen oder tatsächlichen Terrorverdächtigen
              einlassen zu wollen. Totalüberwachung wird den Terror nicht
              beseitigen, wohl aber den Rechtsstaat in seiner Substanz beschädigen. 
            Die Linkspartei.PDS
                will keine populistische Debatte über
              den vermeintlichen Sinn von mehr Videoüberwachung und weiteren
              Gesetzesverschärfungen, sondern eine bürgerrechtliche
              Debatte über die Risiken und Folgen für die Demokratie
              und für die Gesellschaft. Ebenso unverzichtbar ist eine gesellschaftliche
              Diskussion über Ursachen und Wurzeln von Terror. 
            Wir erwarten
                von der Landesregierung, dass sie in diesem Sinne sowohl in ihrer
                Landesverantwortung
                als auch gegenüber dem
              Bund für Vernunft und Augenmaß eintritt und unwirksamen
              aber rechtsstaatsverletzenden Gesetzesverschärfungen ihre
              Zustimmung verweigert.“ 
            Magdeburg, 21. August 2006 
             
                             
             
                                                                                     
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