|                Die
                Linkspartei.PDS 
              Fraktion im Landtag
              Sachsen-Anhalt 
          
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            Die
                  Linkspartei.PDS: Geplante Errichtung einer zentralen „Anti-Terrordatei“ läutet
              erneute Runde gegen das grundgesetzliche Trennungsgebot von Polizei
              und Geheimdiensten ein 
            Wie die Süddeutsche Zeitung am gestrigen Tag berichtete,
              verhandeln zur Zeit die Innenminister von Bund und Ländern über
              die Einrichtung einer zentralen „Anti-Terrordatei“.
              In dieser gemeinsamen Datei sollen Erkenntnisse von Polizei und
              Geheimdiensten zusammengeführt werden. Dazu erklärt die
              innen- und rechtspolitische Sprecherin der Fraktion Gudrun Tiedge: 
            „Die
                beabsichtigte Errichtung einer solchen Datei ist ein erneuter
                Schritt in Richtung
                Aufhebung des grundgesetzlichen Gebotes
              der Trennung von Polizei und Geheimdiensten. 
              Unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung wird das rechtsstaatliche
              Trennungsgebot unterwandert und damit Freiheits- und Persönlichkeitsrechte
              der Bürgerinnen und Bürger immens eingeschränkt.
              Vor allem das Recht auf informelle Selbstbestimmung wird dabei
              verletzt. 
            Diese Übertretung des Trennungsgrundsatzes zwischen Polizei
              und Geheimdiensten ist aus Sicht der Linkspartei.PDS auf keinen
              Fall hinnehmbar. Es ist nicht erkennbar, dass durch die Einrichtung
              einer „Anti-Terrordatei“ ein wirksamer Schutz vor möglichen
              Terroranschlägen erreicht wird und damit Sicherheitslücken
              wirklich geschlossen werden. Eine Datenspeicherung von Verdächtigen
              einschließlich ihrer Kontaktpersonen - das bedeutet konkret:
              Familie, Freunde, Vertrauenspersonen wie Anwälte, Ärzte
              und Priester - ist mehr als fragwürdig. Das macht diese Datei
              zu einem Instrument sozialer Kontrolle und Überwachung. 
            Die Fraktion
                der Linkspartei.PDS fordert deshalb die Landesregierung auf,
                sich bei künftigen Gesprächen und Verhandlungen
              gegen die Einrichtung einer zentralen „Anti-Terrordatei“ auszusprechen.“ 
            Magdeburg, 2. August 2006 
             
             
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