|                Die
              Linkspartei.PDS 
              Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt 
          
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            Die Linkspartei.PDS: CDU-Dominanz wird das Land nicht voranbringen 
            Die Koalitionsvereinbarung
                wie auch bislang deutlich gewordenes Regierungshandeln lassen
                vor allem eines erkennen: Der für
              eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung des Landes
              dringend erforderliche politische Richtungswechsel wird ausbleiben.
              Gewechselt wurde lediglich die kleinere Partnerin, die CDU-Dominanz
              bleibt unübersehbar. 
            Die Koalitionsvereinbarung
                ist über weite Strecken von Unverbindlichkeit
              gekennzeichnet, wesentlich Probleme des Landes bleiben ausgeklammert,
              eine Richtung politischen Handelns ist nicht erkennbar. Für
              die CDU-geführte Landesregierung bleibt es beim aufrechten "Weiter
              so!", es spielt kaum eine Rolle, ob die Partnerin FDP oder
              nun SPD heißt. Tiefe soziale Verwerfungen im Lande bleiben
              völlig unterbelichtet, hier tritt der eigentliche Charakter
              des Koalitionsvertrages zwischen CDU und SPD deutlich zu Tage.
              Dort, wo sich die SPD überhaupt nachvollziehbar durchsetzen
              konnte, wie bei der Bildung von Einheitsgemeinden und der Zahl
              von eigenen Ministerien, handelt es sich nicht um soziale Themen.
              Einzig die Ablehnung von Studiengebühren, die zusätzlich
              noch an Bedingungen geknüpft wurde, kann man diesem Feld zuordnen.
              Damit setzt die SPD den schon vorher eingeschlagenen Weg fort,
              sich in der realen Politik von der sozialen Frage zu verabschieden.  
            Der Linkspartei.PDS
                ist damit ein weites Feld politischen Handelns eröffnet. Wir werden auch als Opposition nicht dabei stehen
              bleiben, die Regierung zu kontrollieren oder zu kritisieren. Es
              geht um die Interessen der Menschen im Lande, die mit der Wahl
              am 26. März 2006 die reale Möglichkeit für eine
              Mehrheit jenseits der CDU eröffnet haben. 
            Der entscheidende
                Schnittpunkt zwischen sozialer Gerechtigkeit und Zukunft bleibt
                das Bildungsthema,
                zumal hier die größte
              Landeskompetenz vorhanden ist. Der vollständige Verzicht der
              SPD, hier auch nur kleinste Schritte in den nächsten fünf
              Jahren umzusetzen, ist für die Linkspartei.PDS Aufforderung,
              auf Veränderungen zu dringen.  
            Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns bleibt für
              uns ebenso Programm, wie Umwandlung der entwürdigenden 1-Euro-Jobs
              in sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. 
            Auf der politischen
                Agenda bleiben die langfristige Sicherung der Schulstrukturen,
                die Rücknahme der Forststrukturreform,
              die Klärung der Stadt-Umlandbeziehungen im Raum Halle, die
              Einführung einer Bildungsquote in die Haushaltspolitik als
              Maß für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit oder
              auch die Stärkung von demokratischen Rechten der Bürgerinnen
              und Bürger mit einem Informationszugangsgesetz. 
            Die Linkspartei.PDS
                ist als Oppositionsführerin gefordert,
              Regierung und Koalition immer wieder zu den Themen stellen, die
              für die Menschen in Sachsen-Anhalt, für die Entwicklung
              des Landes von Bedeutung sind. Und wir können das, weil wir
              als einzige politische Kraft glaubwürdig Zukunft untrennbar
              mit sozialer Gerechtigkeit verbinden. 
              Das strategische Ziel der Linkspartei.PDS für diese Legislaturperiode
              ist damit klar umrissen: Es geht - gemeinsam mit anderen politischen
              Kräften, mit Verbänden und Institutionen - um die Überwindung
              der CDU-Dominanz in Sachsen-Anhalt. 
            Magdeburg, 11. Mai 2006 
            Wulf Gallert 
              Fraktionsvorsitzender  
             
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              Anlage 
            Politische Schwerpunkte der Landtagsfraktion der Linkspartei.PDS
              zu Beginn der Legislaturperiode 
            1. Parlamentarische
              Unterstützung des gesetzlichen Mindestlohnes 
            Einbringung
                eines Antrages zur Unterstützung der Einführung
              des gesetzlichen Mindestlohnes auf Bundesebene einschließlich
              unterstützender Maßnahmen, wie die steuerfinanzierte
              Unterstützung von Sozialversicherungsbeiträgen  
              2. Kampf um soziale Bildungsgerechtigkeit 
            Öffentliche Diskussion zum Schulgesetzentwurf der Linkspartei
              (auch innerhalb des vorgeschlagenen Bildungskonventes, so dieser
              nicht ausschließlich nicht dazu dienen soll, die Untätigkeit
              der Koalition auf diesem Gebiet zu überspielen)  
              Antrag zur Abschaffung des Eignungsfeststellungsverfahrens für
              den Besuch des Gymnasiums  
Ä nderung der Eingangsklassenverordnung zur Rettung von Schulstandorten  
Vorlage eines Gesetzes zur frühkindlichen Bildung mit einer
              Festlegung des Ganztagsanspruches für alle Kinder sowie der
              Hochschulqualifikation von Kindergärtnerinnen  
              Verhinderung von Studiengebühren u. a. durch die Rücknahme
              der 10prozentigen Kürzung der Hochschulbudgets  
              Vorlage eines Programms zur Schulsozialarbeit, in dem nicht nur
              die Einrichtung von zusätzlichen Stellen gefordert wird, sondern
              die sozialarbeiterischen Anforderungen an das gesamte System Schule
              formuliert werden  
              3. Moderne Verwaltungsreform 
            Korrektur der Kreisgebietsreform betreffs der Zuordnung von Anhalt-Zerbst
              sowie Einbringung eines Gesetzesentwurfes zur Bildung eines Landkreises
              bestehend aus der Stadt Halle, dem Saalkreis und dem Landkreis
              Merseburg-Querfurt  
              Positionierung für eine bürgernahe Funktionalreform durch
              Aufgabenübertragung auf die neuen Landkreise sowie den Gemeindeverwaltungen  
Ö
              ffentliche Diskussion über alternative Verwaltungsmodelle
              zur Einheitsgemeinde  
              Stärkung der Anhörungsrechte der kommunalen Spitzenverbände
              durch Änderung der Geschäftsordnung des Landtages  
              4. Positionierung des Landes zur laufenden Föderalismusreform 
            Einbringung
                eines Antrages zur Positionierung zu den Fragen einheitlicher
                Bildungsstandards,
                Beamtenbesoldung des Umweltrechtes, des Strafvollzuges
              sowie der Einbeziehung der Kommunen in den Prozess der Föderalismusreform  
              5. Einbeziehung des Landtages in die Gestaltung der operationellen
              Programme für die nächste Förderperiode 
            6. Erhöhung
              der Transparenz der Landesverwaltung 
            Einbringung des Informationszugangsgesetzes  
  Erarbeitung eines Vergabegesetzes mit dem Ziel, größerer
              Vereinheitlichung und besserer Nachvollziehbarkeit, eines auskömmlichen
              Preises inkl. einer Tarifbindung  
              7. Kampf gegen Rechtsextremismus 
            Einbringung eines Landesprogramms gegen den Rechtsextremismus
              in den Landtag  
             
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