|                CDU
              sollte sich Krokodilstränen zu niedriger Wahlbeteiligung ersparen
              - Richtungswechsel ist angesagt 
            Zu Äußerungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Scharf
              hinsichtlich der Wahlbeteiligung zur Landtagswahl bemerkt der parlamentarische
              Geschäftsführer der Fraktion Dr. Frank Thiel: 
            "Die niedrige Wahlbeteiligung am 26. März diesen Jahres
              ist in der Tat ein Alarmzeichen. Wenn allerdings der CDU-Fraktionsvorsitzende
              Scharf Krokodilstränen über eine "weit verbreitete
              Wahlmüdigkeit" vergießt, verkennt er das Problem
              in Gänze - er handelt geradezu heuchlerisch.  
            Mangelnde Orientierung der Menschen durch Landespolitik,
                mangelndes Wissen um Zuständigkeiten, mangelnde Präsenz Abgeordneter
              vor Ort - all dies macht Scharf für den bekannten Umstand
              als Ursachen aus. 
            Herr Scharf macht es sich sehr einfach. Wenn Menschen
                nicht wählen
              gehen, hat das gewiss mit Inhalten von Politik zu tun. Dazu kein
              Wort, das notwendige Alter eines Ministerpräsidenten überschattet
              wohl alles.  
              Menschen erwarten von der Politik zu Recht Orientierungen und vor
              allem Handeln hinsichtlich ihrer konkreten Lebenslage, Lösungsansätze
              für ihre Probleme. Vor allem wollen sie nicht ausgeschlossen
              bleiben von Entscheidungen, die sie betreffen. 
            Fakt ist: Viele setzen in Politik kein Vertrauen
                mehr. Und das jetzt drohende "Weiter so!" in kleinkarierter Manier
              wird das Problem vertiefen, statt es zu lösen. 
            Was jetzt antreten will, ist eine Koalition von Verlierern, da
              sind die Zahlen deutlich. Und das wird die Menschen nicht ermutigen. 
            Die Linkspartei.PDS wird ihre Oppositionsführerschaft konsequent
              in die Waagschale werfen: Wir werden sehen, wie es mit Kinderbetreuung,
              mit gesetzlichen Mindestlöhnen, mit moderner Landesverwaltung
              oder moderner Bildung weitergeht. Die SPD hat ihre Vorstellungen
              weitgehend über Bord geworfen, um das "Wahlziel Mitregieren" um
              jeden Preis zu erreichen. Dass es anders möglich war, ist
              wohl leider Geschichte. 
              Von einer CDU-geführten Landesregierung jedenfalls wird nichts
              zu erwarten sein, was Menschen mobilisiert, wieder zu Wahlen zu
              gehen - egal, wen sie ins Boot nimmt Der Mehltau beginnt sich auszubreiten." 
            Magdeburg, 1. April 2006 
                
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