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             Handwerk
              braucht dringend Unterstützung 
            Zum Rückgang der Umsätze und Beschäftigtenzahlen
              im Handwerk im Jahre 2005 erklärt Dr. Frank Thiel, Mitglied
              des Kompetenzteams der Linkspartei.PDS für Wirtschaft und
              Arbeit: 
            „Nach Angaben des Statistischen Landesamtes waren am Jahresende
              2005 nur noch 101.000 Personen in den Handwerksunternehmen Sachsen-Anhalts
              tätig. Damit sank die Beschäftigtenzahl innerhalb eines
              Jahres um fast 5 Prozent. Der im vierten Quartal erzielte Umsatz
              von 2,5 Milliarden Euro lag um 4,1 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. 
              Hauptproblem ist die schwache Binnennachfrage, von der zu wenig
              Impulse für die Handwerksbetriebe ausgehen. Viele Betriebe
              sind zu Entlassungen gezwungen. Die Zahlungsmoral von Auftragsgebern,
              vor allem der öffentlichen, ist unverändert schlecht.  
            Die Linkspartei.PDS fordert ein öffentliches Zukunftsinvestitionsprogramm
              zur Stärkung der Investitionskraft der öffentlichen Hand,
              um den gewaltigen Investitionsrückstau aufzulösen und
              Impulse an die Binnenkonjunktur zu geben. Wir brauchen Investitionen
              in zukunftsfähige Technologien und Produkte, die Arbeitsplätze
              schaffen, Investitionen, die die öffentliche Daseinvorsorge
              auch unter neuen demographischen und sozialen Herausforderungen
              gewährleisten und den Einstieg in einen sozial-ökologischen
              Umbau befördern.  
            Die Linkspartei.PDS fordert die Erweiterung des
                ermäßigten
              Mehrwertsteuersatz auf arbeitsintensive Dienstleistungen, insbesondere
              im Handwerk. Die geplante Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes
              wirkt kontraproduktiv und setzt die Existenz vor allem der kleinen
              Unternehmen aufs Spiel. 
            Die Linkspartei.PDS fordert die Stärkung des öffentlichen
              Auftragswesens im Land. Das bis 2002 bestehende Vergabegesetz hatte
              deutliche Vorzüge, wir fordern seine Wiedereinführung.
              Leistung soll nicht nur am Preis, sondern auch an der Qualität
              gemessen werden. Bei der öffentlichen Auftragsvergabe sind
              nicht die Unternehmen zu favorisieren, die ihr niedriges Angebot
              durch die Nichteinhaltung von Tarifverträgen erreichen. Damit
              werden tarifgebundene Unternehmen benachteiligt.  
            Florierendes Handwerk bedarf der Finanzkraft der
                Kommunen und einer starken Binnennachfrage. Die Linkspartei.PDS
                setzt sich für
              die Ergänzung des Hausbankprinzips durch Ausreichung von Fördermitteln
              ein, die primär auf die Stärkung der Eigenkapitalbasis
              zielen. Kurzfristige Liquiditätshilfen sollen die Übernahme
              und Erfüllung größerer Aufträge unterstützen.  
            Hoffnungen auf wirtschaftsfördernde Effekte der neuen Landesbauordnung
              sind nicht erfüllt worden Die Linkspartei.PDS fordert ihre
              genaue Überprüfung. Mit zielgerichteten Maßnahmen
              zur Entbürokratisierung und Rechtsvereinfachung sind die Belastungen
              der Handwerksunternehmen zu reduzieren. Das Rechtsvereinfachungsgesetz
              der Landesregierung leistet dies nicht. Erforderlich ist die Entlastung
              der KMU von nicht notwendigen statistischen Erhebungen.“ 
            Magdeburg, 15. März 2006 
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