| 
             Schließung der Zentralen Ausreiseeinrichtung in Halberstadt
              längst überfällig – Modellprojekt gescheitert 
            Nach Mitteilung des Innenministeriums wurden im
                Jahr 2005 aus Sachsen-Anhalt insgesamt 413 Ausländer abgeschoben. Seit dem
              01. Januar 2002 betreibt das Land zur Durchsetzung der gesetzlichen
              Ausreisepflicht eine Zentrale Ausreiseeinrichtung, in der die Identität
              von Personen als Voraussetzung für die Ausstellung von Heimreisedokumenten
              geklärt werden soll, die bisher eine entsprechende Mitwirkung
              verweigerten. 
            Dazu erklärt die rechtspolitische Sprecherin
              der Fraktion Gudrun Tiedge, Mitglied des Kompetenzteams der Linkspartei.PDS: 
            „Die Zentrale Ausreiseeinrichtung in Halberstadt muss umgehend
              geschlossen werden. Das unverzügliche Handeln der Landesregierung
              ist gefordert. Aus Sicht der Linkspartei.PDS hat die Ausreiseeinrichtung
              aus humanitären wie auch praktischen Gründen keinerlei
              Existenzberechtigung mehr. Ein immer wieder von uns kritisiertes
              Modellprojekt sollte nicht zu einer Dauerinstitution werden. 
            Es hat sich gezeigt, dass das Ziel des Innenministeriums,
                Flüchtlinge
              durch die Unterbringung in der Ausreiseeinrichtung zu einer freiwilligen
              Rückkehr in ihre Heimat zu motivieren, nicht erfüllt
              worden ist.  
              Vielmehr ist die Vermischung der Zentralen Anlaufstelle und der
              Ausreiseeinrichtung auf dem Gelände in Halberstadt aus inhaltlicher
              Sicht äußerst problematisch und konfliktreich. Allein
              durch die Unterbringung in der Ausreiseeinrichtung werden ausländische
              Flüchtlinge massiv diskriminiert. Der Grundsatz der Menschenwürde
              wird immens verletzt. 
            Die Linkspartei.PDS plädiert für die Schaffung dezentraler örtlicher
              Strukturen, die viel besser geeignet sind, Rückkehrhindernisse
              aus dem Weg zu räumen. Großeinrichtungen wie in Halberstadt
              bündeln Unsicherheiten und Spannungen, verschärfen die
              Probleme, statt sie zu lösen und schutzsuchenden Menschen
              zu helfen.“ 
            Magdeburg, 21. Februar 2006 
             |