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               Demonstration gegen EU-Dienstleistungsrichtlinie notwendiger
              denn je 
              Der Verhandlungserfolg der sozialdemokratischen
                  Berichterstatterin zur Dienstleistungsrichtlinie im Europäischen
                  Parlament, Evelyne Gebhardt, beim Aushandeln eines Kompromisses
                  zwischen
                konservativer und sozialdemokratischer Fraktion ist ein fauler
                Kompromiss. 
              „Der als großer Erfolg verkündete Kompromiss
                von Konservativen und Sozialdemokraten im Europäischen Parlament
                in der Frage des Herkunftslandprinzips ist nichts anderes als
                ein weitgehendes Einknicken der Sozialdemokraten auf die Linie
                der Konservativen“, erklärt Dr. Angelika Klein, Mitglied
                im Kompetenzteam der Linkspartei.PDS zu den Landtagswahlen. „Der
                Kompromiss kommt nicht zufällig kurz vor den Demonstrationen
                in Berlin und Strasbourg auf den Tisch.“  
              Die Entwarnung, die von den anderen Parteien,
                  aber auch vom Generalverband des Handwerks kommt, komme zu
                  früh. Der Begriff
                Herkunftslandprinzip wurde getilgt - die Grundausrichtung der
                Richtlinie bleibe aber unverändert.  
                Zwar soll jetzt nicht mehr pauschal festgelegt werden, dass grenzüberschreitende
                Unternehmen nur noch den Gesetzen des Landes unterliegen, in
                dem sie niedergelassen seien. Aber den Mitgliedstaaten würden
                nach wie vor gravierende Einschränkungen bei der Anwendung
                der eigenen Gesetze auferlegt.  
              Gesetze zur Bekämpfung von Scheinselbständigkeit oder
                zur gesetzlichen Regulierung von Leiharbeit dürften damit
                ebenso hinfällig werden wie bestimmte Umwelt- und Arbeitsschutzauflagen.  
              „Außerdem ist völlig offen, ob sich die Angehörigen
                der beiden großen Fraktionen im EU-Parlament bei der Abstimmung
                in der kommenden Woche an den ausgehandelten Kompromiss ihrer
                Fraktionsspitzen halten werden oder nicht lieber doch dem Entwurf
                des Binnenmarktausschuss bestätigten. Die Gefahr ist also
                keineswegs gebannt und mächtige Demonstrationen gegen die
                Dienstleistungsrichtlinie sind notwendiger denn." 
            Magdeburg, 10. Februar 2006  |