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               Hartz-Gesetze
                    führen zu einer Bilanz des
              Scheiterns 
              Zur Bewertung der Hartz-Gesetze erklärt der parlamentarische
                Geschäftsführer der Fraktion Dr. Frank Thiel, Mitglied
                im Kompetenzteam der Linkspartei.PDS für Wirtschaft und
                Arbeit: 
              "Der Bericht ist eine Bilanz des Scheiterns auf ganzer
                Linie. Das den Hartz-Reformen zugrunde liegende Konzept des aktivierenden
                Sozialstaats übersieht im Kern, dass Arbeitslosigkeit kein
                Problem mangelnder Beschäftigungsfähigkeit auf Seiten
                der Erwerbslosen ist, sondern fehlender Arbeitsplätze.  
              Wenn die Regierung nun sagt, dass grundlegende
                  Verbesserungen der Arbeitsmarktlage nicht durch eine aktive
                  Arbeitsmarktpolitik
                allein, sondern nur durch eine komplementäre Wirtschafts-
                und Beschäftigungspolitik erreicht werden könne, ist
                dies das verspätete Eingeständnis, dass der Grundansatz
                der Hartz-Reformen - der Glaube, mit Reformen der Arbeitsmarktpolitik
                die Arbeitslosigkeit senken zu können - gescheitert ist.  
              So bilden Mini-Jobs, wie der Bericht selbst einräumt, für
                Erwerbslose keine Brücke in reguläre Beschäftigung.
                Vielmehr kanalisieren sie Erwerbslose in prekäre Arbeitsverhältnisse
                und verdrängen sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.  
                Auch dass die berufliche Bildung stark zurück gefahren worden
                ist, zeigt, dass es der Vorgängerregierung wie der jetzigen
                Regierung nicht in erster Linie um die Verbesserung der Situation
                der Einzelnen ging, sondern vor allem um Einspareffekte und die
                Eingliederung in Arbeit um jeden Preis. Schließlich kann
                der Bericht nur mühsam beschönigen, dass die Verwaltung überfordert
                und die Infrastruktur für eine sinnvolle Förderung
                kaum vorhanden ist. 
              Die Linkspartei.PDS fordert eine Arbeitsmarktpolitik,
                  die den Namen verdient und dem Einzelnen tatsächlich sinnvolle und
                fördernde Angebote unterbreitet, so u.a. eine armutsfeste
                soziale Grundsicherung sowie den Ausbau eines öffentlich
                geförderten Beschäftigungssektors.  
              Wenn nunmehr Parteien wie die FDP in Sachsen-Anhalt mit harschen
                Worten beklagen, dass die Hartz-Gesetze gescheitert sind, dann
                sollte sie nicht vergessen, dass sie a) im Bundesrat dieser Gesetzgebung
                zugestimmt haben und b) Warnungen der PDS ignorant in den Wind
                geschlagen haben.  
                Für die späte Einsicht, dass die Linkspartei.PDS die
                Hartz-Gesetze zurecht kritisiert haben, ist ihnen allerdings
                zu gratulieren." 
              Magdeburg, 2. Februar 2006 
               
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