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               Böhmer in der Debatte zur Mehrwertsteuer unglaubwürdig 
              In der "BILD am Sonntag" vom 22. Januar 2006 wird
                Ministerpräsident Böhmer mit folgenden Worten zitiert: "Aus
                heutiger Sicht ist es erforderlich, die Mehrwertsteuer zum 1.
                Januar um drei Prozentpunkte zu erhöhen. Doch wenn sich
                die Steuerentwicklung im Lauf des Jahres weiter verbessert, sollte
                man diese Frage Ende des Jahres noch einmal neu stellen." 
                Heute stellte der Ministerpräsident fest, ihm gehe es lediglich
                um die Verteilung der Einnahmen aus der Steigerung der Mehrwertsteuer
                um 3 %. 
              Dazu erklärt der Vorsitzende der Fraktion
              Wulf Gallert: 
              "Nun beweist auch Ministerpräsident Böhmer, dass
                er zu beeindruckenden Pirouetten in der Lage ist. Es ist keine
                Frage der Interpretation, dass sich seine Feststellung in "BILD
                am Sonntag" in eindeutiger Weise auf die Erhöhung der
                Mehrwertsteuer, nicht auf die Binnenverteilung zusätzlicher
                Einnahmen bezog. 
                Damit macht sich Herr Böhme in hohem Maße unglaubwürdig,
                er erweist sich erneut als politisch unberechenbar, wie das schon
                bei den Hartz-IV-Abstimmungen im Bundesrat zu beobachten war. 
                Herr Böhmer hätte alle Möglichkeiten gehabt, sich öffentlich
                zu erklären, so in der Debatte zum Antrag der Linkspartei.PDS
                zur Ablehnung der Mehrwertsteuererhöhung. Er hat es vorgezogen
                zu schweigen, und es bleibt unklar, warum. 
                Wenn Sachsen-Anhalt etwas wirklich nicht gebrauchen kann, dann
                sind es derartige politische Geisterbahnfahrten 
              Wir jedenfalls bleiben dabei: Die Erhöhung darf nicht kommen,
                sie ist sozial unvertretbar und wirtschaftlich kontraproduktiv
                - und genau davon sollte sich Herr Böhmer im Bundesrat leiten
                lassen. Zudem ist es nicht hinnehmbar, dass mit dieser Erhöhung
                Löcher gestopft werden sollen, die mit Steuergeschenken
                an Besserverdienende und Kapitalgesellschaften erst gerissen
                wurden." 
              Magdeburg, 24. Januar 2006 
             
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