|  
                
                Rettungsdienstgesetz halbherzig 
              In seiner heutigen Sitzung diskutierte der Ausschuss
                  für
                Gesundheit und Soziales über ein neues Rettungsdienstgesetz.
                Zum Ergebnis erklärt die Gesundheitspolitische Sprecherin
                der Fraktion Birke Bull: 
              "Der lange Anlauf der Landesregierung ließ auf einen
                großen Wurf hoffen. Doch das Ergebnis zeugt von Halbherzigkeit.
                Strukturen werden nur sehr zaghaft verändert und die Zahl
                der Leitstellen lediglich den künftigen Kreisstrukturen
                angepasst. Eine darüber hinaus gehende interkommunale Zusammenarbeit
                zur weiteren notwendigen Reduzierung der Leitstellen ist wenig
                wahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund wird im Sinne weiterer
                Kosteneinsparungen der Druck auf das ohnehin schon klägliche
                Einkommen der dort Beschäftigen wachsen. 
                Der Antrag der PDS-Fraktion, an Tarifverträge angelehnte
                Beschäftigung zu einem Kriterium bei der Auswahl der Rettungsdienste
                zu machen, wurde durch die Koalitionsfraktionen abgelehnt.  
              Auch der durch uns beantragte Vorrang für die gemeinnützigen
                Hilfsorganisationen bei der Vergabe des Rettungsdienstes in den
                Kreisen fand keine Mehrheit. Das ist um so bedauerlicher, als
                auf diese Weise auch die ehrenamtliche Arbeit dieser Hilfsorganisationen
                keine Unterstützung findet. Erfahrungsgemäß ist
                die Bereitschaft zu ehrenamtlicher Arbeit dort am größten,
                wo bereits auf etablierte Strukturen zurückgegriffen werden
                kann. Private Anbieter werden sich diesem wichtigen Anliegen
                nicht widmen. Bei gleichen Effektivitäts- und Wirtschaftlichkeitsvoraussetzungen
                sollte vor diesem Hintergrund den gemeinnützigen Hilfsorganisationen
                Vorrang eingeräumt werden. Sie sind diejenigen, die mit
                hohem ehrenamtlichen Einsatz auch in der Kinder- und Jugendarbeit
                sowie bei Großveranstaltungen und Katastropheneinsätzen
                bürgerschaftlichem Engagement eine zuverlässige Basis
                bieten." 
              Magdeburg, 18. November 2005 
             |