|  
                
                Investitionserleichterungsgesetz 
                bleibt fragwürdiges Konstrukt 
              Zum von der 
                CDU angekündigten Dritten Investitionserleichterungsgesetz 
                erklärt der parlamentarische Geschäftsführer und 
                wirtschaftspol. Sprecher der Fraktion Dr. Frank Thiel:  
              "Mit 
                dem Wegfall der Erhaltungspflicht denkmalgeschützter Gebäude 
                wird die Schwelle für den Erhalt der Kulturgüter so 
                niedrig angesetzt, so dass ein großer Schaden für das 
                Kulturland Sachsen-Anhalt zu erwarten ist. Wenn allerdings gemeint 
                ist, mit beseitigten Ruinen denkmalgeschützter Gebäude 
                Platz für Investitionserleichterungen geschaffen zu haben, 
                dann ist das eine logische Konsequenz aus diesem Gesetz. 
              Gravierend 
                sind die mit dem Gesetzentwurf vorgeschlagenen Änderungen 
                zum barrierefreien Bauen. Die vorgesehenen Einschränkungen 
                sind wenig geeignet, den Anforderungen, insbesondere der demografischen 
                Entwicklung gerecht zu werden. Das ist abzulehnen.  
              Der Gesetzentwurf 
                ist der erneute Versuch, Bauvorhaben, die den Anspruch haben, 
                der Allgemeinheit zu dienen, zu Lasten der Natur zu realisieren. 
                Er beinhaltet nichts anderes, als den Versuch, internationale 
                Konventionen und deutsches Recht spitzfindig so auszudeuten, dass 
                die Interessen des Naturschutzes wieder einmal zurückgestellt 
                werden. 
                Erneut wird durch die Koalition befördert, dass der Naturschutz 
                als Investitionshemmnis in der Öffentlichkeit wahrgenommen 
                wird, wenn es um konkrete Bauvorhaben geht. 
              Alles in allem 
                bleibet offen, ob dieses Gesetz tatsächlich den wirtschaftlichen 
                Aufschwung auslöst, den es verspricht.  
              Bereits das 
                dritte Investitionserleichterungsgesetz soll nun den Aufschwung 
                bringen, ohne dass es verlässliche Aussagen zu den Ergebnissen 
                der ersten beiden gibt. Masse statt Klasse scheint die Devise 
                der Landesregierung zu bleiben." 
               
                Magdeburg, 30. August 2005 
               |