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               Beabsichtigte 
                "Loyalitätsprüfung" durch die Evangelische 
                Kirche bei Engagement für die Linkspartei ist beunruhigender 
                Vorgang  
              Einer Agenturmeldung 
                vom 19. Juli 2005 ist zu entnehmen, dass die Evangelische Kirche 
                Pfarrer und hauptamtliche Mitarbeiter von Kirche und Diakonie 
                einer "Loyalitätsprüfung" unterziehen will, 
                wenn sie sich für die neue Linkspartei engagieren wollen. 
                Dazu erklärt die Sprecherin für Kirchen und Religionsgemeinschaften 
                der Fraktion Dr. Helga Paschke: 
              "Mit 
                Unverständnis haben wir zur Kenntnis genommen, dass die Evangelische 
                Kirche Geistliche, die sich für die neue Linkspartei engagieren, 
                einer Loyalitätsprüfung unterziehen will. Die neue Linkspartei 
                wird wie die PDS auf dem Boden der Verfassung stehen und als demokratische 
                Partei mit demokratischen Mitteln für eine sozialere und 
                gerechtere Gesellschaft kämpfen.  
              Die Loyalität 
                der hauptamtlichen Mitarbeiter in Kirche und Diakonie lässt 
                sich nicht an Mitgliedschaften oder am Engagement für eine 
                Partei festmachen. Dieses Verfahren wäre neu in der evangelischen 
                Kirche, sind doch viele Christen in den Parlamenten für Parteien 
                aktiv. Zu dem beweisen Aufgeschlossenheit und Engagement von Christen 
                im neuen Linksbündnis, dass Christentum und sozialistische 
                Ideen viele inhaltliche Berührungspunkte haben. Diese Nähe 
                betrifft aber nicht nur Glauben und Überzeugungen, sie wird 
                bereits in zahlreichen gemeinsamen Projekten vor Ort praktisch 
                gelebt, so beispielsweise im Sozialforum Halberstadt und andernorts. 
                 
              Die evangelische 
                Kirche bleibt mit ihrem Vorhaben weit hinter der bereits gelebten 
                Zusammenarbeit von Kirche und PDS auf regionaler Ebene zurück. 
                 
              Nicht hinnehmbar 
                ist zudem der Vergleich der Mitgliedschaft in NPD und PDS. Wir 
                weisen einen solchen Vergleich aufs schärfste zurück. 
                Es ist bedauerlich, dass hohe kirchliche Würdenträger 
                durch solche Äußerungen das gerade in der jüngsten 
                Vergangenheit dokumentierte Bündnis von Kirche und anderen 
                gesellschaftlichen Kräften, so ausdrücklich auch der 
                PDS, gegen Rechtsextremismus schwächen." 
               
                Magdeburg, 19. Juli 2005 
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