|  
               Landesjustizminister 
                von CDU und FDP übersehen offensichtlich das Grundprinzip 
                des Jugendstrafrechts - Erziehung vor Strafe! 
              Die Landesjustizminister 
                von CDU und FDP haben sich darauf geeinigt, dass Straffällige 
                ab dem 18. Lebensjahr generell nach dem Erwachsenenstrafrecht 
                verurteilt werden sollen. Zudem soll die Höchststrafe von 
                10 auf 15 Jahre angehoben werden. 
              Dazu erklärt 
                die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der PDS-Landtagsfraktion 
                Eva von Angern: 
              Das 
                Vorhaben von CDU und FDP ist nicht neu und bereits mehrfach angekündigt. 
                Es wird dadurch allerdings nicht besser. Offensichtlich haben 
                CDU und FDP das entscheidende Grundprinzip des Jugendstrafrechts 
                übersehen. Danach geht es in aller erster Linie um Erziehung 
                und nicht um Strafe. Gerade darin besteht ein großes gesellschaftliches 
                Interesse. Im Sinne der Resozialisierung von Tätern ist ein 
                Gefängnisaufenthalt nicht hilfreich.  
              Die Landesjustizminister 
                sollten sich vielmehr mit dem Thema Prävention auseinandersetzen 
                und die Faktoren beseitigen, die eine kriminelle Karriere befördern. 
                 
              Es verwundert 
                nicht, dass der Justizminister von Sachsen-Anhalt, Curt Becker 
                (CDU), in das gleiche Horn bläst. Er war es, der mit seiner 
                ersten Anweisungen im neuen Amt im Jahr 2003 die Diversionsrichtlinien 
                in Sachsen-Anhalt verschärfte. Im Kinder- und Jugendbericht 
                lässt sich nunmehr das Ergebnis ablesen. Danach ist die Anzahl 
                der jugendlichen Straftäter im Jahr 2002 (alte Diversionsrichtlinie) 
                um 8,7 % und im Jahr 2003 (neue Diversionsrichtlinie) um 8,4 % 
                gesunken. Eine Steigerung der Bereitschaft der Jugendlichen, vor 
                dem Hintergrund rigiderer Repression die gesetzten Grenzen zu 
                akzeptieren, kann daraus wohl nicht abgelesen werden." 
               
                Magdeburg, 17. Juni 2005 
               
             |