|  
               Wirtschaftsminister 
                wirbt für Niedriglohnjobs - Zeichen der Zeit noch immer nicht 
                verstanden 
              Zum Werben 
                des Wirtschaftsministers für Niedriglohnjobs in Sachsen-Anhalt 
                erklärt die gewerkschaftspol. Sprecherin der Fraktion Edeltraud 
                Rogée: 
              "Der 
                Anstieg geringbezahlter Arbeit hat nachweislich dazu geführt, 
                dass die Arbeitslosigkeit immer mehr angestiegen ist. 
                Eine Anfrage der CDU/CSU im Bundestag hat zu einer bemerkenswerten 
                Erkenntnis geführt: 650 Berufsgruppen wurden ausgemacht, 
                die unter 6 € Stundenlohn bezahlt werden. 
              Die Landesregierung 
                will nun Unternehmen gewinnen, die für 3,50 und 5 € 
                Arbeit anbieten. Die soll zusätzlich gefördert werden. 
                 
                In Sachsen-Anhalt haben bereits im Jahr 2004 von 2,5 Millionen 
                Menschen 223.300 unter 300 €, 218.800 Menschen unter 500 
                € und 324.700 Menschen unter 700 € Nettoeinkommen erhalten. 
                Das sind 30 % der Bevölkerung, die als absolut arm gelten. 
                In Deutschland liegt der Durchschnitt bei 10%.  
              Die PDS-Fraktion 
                tritt für die Unterstützung von Beschäftigten im 
                Niedriglohnbereich ein, lehnt aber untertarifliche Bezahlung, 
                wie die Landesregierung sie anstrebt, konsequent ab. Zudem wird 
                der Weg der Landesregierung zu weiterer Verdrängung von regulären 
                Arbeitsplätzen führen, was weitere klein- und mittelständische 
                Unternehmen in den Ruin treiben und zu Arbeitsplatzverlusten führen 
                wird. 
                Die PDS erwartet von der Landesregierung, sich endlich zum Ausbau 
                eines öffentlich geförderten Beschäftigungssektors 
                zu bekennen - nur dieser kann aus dem beschriebenen Teufelskreis 
                herausführen. 
                Die Binnenkonjunktur ist entscheidend für die regionale Wirtschaftsentwicklung, 
                nicht der Niedriglohnsektor, der die Kaufkraft weiter verringert. 
                Da hilft auch das Gejammere nichts, dass in Sachsen-Anhalt 100.000 
                Menschen mehr ALG II als geplant erhalten. Die Bedürftigen 
                in den Suppenküchen nehmen seit einigen Jahren zu, leider 
                wurde das bisher von offizieller Stelle ignoriert. Was hier droht, 
                ist Massenarmut! 
                Notwendig sind Umdenken und anderes Handeln, nicht ständige 
                Rufe nach "Fordern statt Fördern". Auch zusätzliche 
                Kontrollen á la Bundeswirtschaftsminister Clement bekämpfen 
                nur Menschen ohne Arbeit statt die Arbeitslosigkeit. 
              Wenn die Landesregierung 
                nicht endlich konsequent auf Innovation als Wachstumsquelle setzt, 
                wird sich nichts ändern, da helfen auch erschöpfende 
                Regierungserklärungen nichts. Mit der Ausweitung von Niedriglohnbereichen 
                führt die Landesregierung Sachsen-Anhalt immer tiefer in 
                die Sackgasse." 
              Magdeburg, 
                8. Juni 2005 
             |