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               Das französische 
                Nein zur Verfassung erforderte eine neue Europa-Diskussion auch 
                in Sachsen-Anhalt  ein "weiter so" kann es nicht 
                geben 
              Die deutliche 
                Ablehnung bei hoher Wahlbeteiligung der Franzosen bei der Abstimmung 
                zur EU-Verfassung war das Resultat einer intensiven Diskussion 
                in unserem Nachbarland - eine gesellschaftliche Diskussion, die 
                es in Deutschland auf Grund der Verhinderung ei-ner Volksabstimmung 
                nicht gegeben hat. 
              Die Gründe 
                für das Nein in Frankreich liegen vor allem in der ungenügenden 
                Einschrän-kung der neoliberalen Marktradikalität durch 
                die EU-Verfassung. Die begründete Angst vor dem weiteren 
                Abbau des Sozialstaates und der öffentlichen Daseinsvorsorge 
                war aus-schlaggebend.  
              Das Scheitern 
                der EU-Verfassung durch die Abstimmung in Frankreich behebt diese 
                Prob-leme jedoch nicht. Vielmehr ist es gerade im Interesse von 
                Sozialstaatsgarantie nötig, auf der europäischen Ebene 
                politische Handlungsfähigkeit wieder zu gewinnen, die national-staatlich 
                längst verlorengegangen ist. 
              Deshalb kann 
                die Alternative für die PDS nur darin bestehen, auf eine 
                EU-Verfassung hin-zuwirken, die den neoliberalen Marktradikalismen 
                deutlichere Grenzen setzt. Eine Renati-onalisierung der Politik 
                in Europa ist dagegen der falsche Weg. Er würde vor allem 
                in den ostdeutschen Flächenländern zu einschneidenden 
                negativen Veränderungen auf Grund der zu erwartenden Beschneidungen 
                der Fördertöpfe für den Osten durch den Wegfall 
                europäischer Mittel führen. 
               
                Magdeburg, 30. Mai 2005 
              Wulf Gallert 
                Fraktionsvorsitzender 
               
               
               
               
               
                 
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