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               Kommunaler 
                Familienpass ist wirksame Alternative zu Familienpolitik der Landesregierung 
                 
              Zu Möglichkeiten 
                der Einführung eines kommunalen Familienpasses in Sachsen-Anhalt 
                erklärt die familienpol. Sprecherin der Fraktion Birke Bull: 
              "Die 
                gestern von Minister Kley vorgestellten Wohnungsförderprogramme 
                für junge Familien sind ohne Zweifel ein freundlicher Akt. 
                Dennoch ist stark zu bezweifeln, dass fehlendes Wohneigentum der 
                aktuelle Brennpunkt von Familienpolitik in Sachsen-Anhalt ist. 
                Die PDS setzt mit ihrem familienpolitischen Programm darauf, Bildungsangebote 
                für junge Menschen zu einem Schwerpunkt der Familienpolitik 
                zu entwickeln. Damit kann ein wirksamer Beitrag geleistet werden, 
                um vor allem Kinder- und Jugendliche vor dem Kreislauf von Armut 
                und Bildungsarmut zu bewahren. 
              Unter diesem 
                Blickwinkel hat die PDS-Landtagsfraktion ein Modell für eine 
                Landesförderung kommunaler Familienpässe entwickelt, 
                wie es ähnlich bereits erfolgreich in Thüringen praktiziert 
                wird. Dieses Modell ist wesentlich weitergehender, als der Vorschlag 
                der Landesregierung für einen Landesfamilienpass: 
              
                - Mit dem 
                  kommunalen Familienpass kann eine wesentlich höhere Zahl 
                  von einkommensschwachen Familien unterstützt werden. 
 
                - Statt einem 
                  einmaligen attraktiven touristischen Angebot können kommunale 
                  Familienpässe lebenspraktische Hilfe ganzjährig bieten, 
                  die auch deutlich weniger Folgekosten von den Familien verlangt. 
                  
 
                - Kulturelle 
                  Einrichtungen vor Ort oder in der Region können sich einen 
                  größeren InteressentInnenkreis erschließen. 
                  
 
                - Familienförderung 
                  müsste nicht auf einkommensschwache Familien beschränkt 
                  bleiben - das Modell TourismusCard oder KulturCard ist auch 
                  in Regionen denkbar, die Unterstützung einkommensschwacher 
                  Familien kann integriert werden. 
 
               
              Die PDS schlägt 
                daher vor, im Rahmen des Finanzausgleichsgesetzes (FAG) ca. 1 
                Million € zweckgebunden für kommunale Familienförderung 
                an die Landkreise zu geben und untersetzt dies mit folgendem Finanzierungsvorschlag: 
              
                - 500.000 
                  € aus Familienerholungsmaßnahmen - bisher ein eindimensionales 
                  Förderprogramm der Landesregierung, das seit einem Jahr 
                  kaum noch nachgefragt wird, 
 
                - 300.000 
                  €, die von der Landesregierung für den Landesfamilienpass 
                  geplant sind, 
 
                - 100.000 
                  € aus dem Stopp der von der Landesregierung geplanten Elternbriefe, 
                  die sind zwar freundlich, aber auch überflüssig, es 
                  gibt sie bereits in unzähligen Varianten. 
 
                - 100.000 
                  € aus den aus Sicht der PDS überfinanzierten Mitteln 
                  des Sozialministeriums für die Öffentlichkeitsarbeit. 
                  
 
                   
               
              Familienpolitik 
                ist bei den Kommunen in den besten Händen. Dort ist sie bürgernah, 
                die Bedürfnisse vor Ort sind am besten bekannt, vorhandene 
                Infrastruktur  kulturelle und soziale Einrichtungen, Beratungsstellen, 
                Ämter und Begegnungsstätten - kann effektiv vernetzt 
                werden. Das Land sollte diese kommunale Aufgabe nach eigenen Möglichkeiten 
                unterstützen. 
              Familienpolitik 
                muss aufhören, Gegenstand von Sonntagsreden zu sein, es geht 
                um konkrete Förderung und Unterstützung gerade einkommensschwacher 
                Familien.  
                Darauf zielt der Vorschlag der PDS, der in Kürze auf den 
                parlamentarischen Weg gebracht wird." 
              Magdeburg, 
                18. Mai 2005 
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