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               Landesregierung 
                gießt bei Familienpolitik alte Hüte in Gesetzesform 
              Zum heute 
                vorgestellten Entwurf eines Familienfördergesetzes Sachsen-Anhalt 
                erklärt Birke Bull, stellvertretende Fraktionsvorsitzende 
                und familienpolitische Sprecherin: 
              "Breites 
                Engagement für Familienpolitik in allen Parteien ist nicht 
                nur zu begrüßen, es ist höchste Zeit  immerhin 
                benötigte die Landesregierung mehr als ein ganzes Jahr, um 
                der Öffentlichkeit endlich handfeste politische Projekte 
                vorzustellen. 
                Das Familienfördergesetz aus dem Sozialministerium kann allerdings 
                kaum als familienpolitische Innovation gewertet werden. 
              Zum allergrößten 
                Teil sind darin uralte familienpolitische Hüte lediglich 
                in Gesetzesform gegossen worden:  
              die Förderung 
                der Familienerholungsmaßnahmen, die seit der Änderung 
                vor einem Jahr in den Landkreisen kaum noch abgerufen werden, 
                 
                die Förderung der Familienverbände, deren Erfahrungen 
                bei den familienpolitischen Vorhaben der Landesregierung gar nicht 
                abgerufen werden,  
                die Beförderung von Schulkindern in den Landkreisen, die 
                seit Jahren auch ohne ein Familienfördergesetz, geregelt 
                im Finanzausgleichsgesetz, geleistet werden.  
                Der von Minister Kley vorgelegte Gesetzesentwurf taugt nicht einmal 
                für ein Ausführungsgesetz für das Kinder- und Jugendhilferecht, 
                es ist lediglich dessen Abschrift. 
                Innovativ ist bestenfalls das Vorhaben, künftig einen Teil 
                der finanziellen Mittel aus den Rückforderungen der Unterhaltszahlungen 
                von Vätern den Kommunen für die kommunale Familienpolitik 
                zur Verfügung zu stellen. 
              Die PDS hat 
                in ihrem familienpolitischen Programm bereits vor Jahresfrist 
                darauf hingewiesen, dass Familienpolitik vor allem in den Kommunen 
                ihren besten und effektivsten Platz hat. Auch ein Landesfamilienpass 
                wird nur einen winzig kleinen Teil der einkommensschwachen Familien 
                den Zugang zu kulturellen und sozialen Einrichtungen ermöglichen. 
                Die Landtagsfraktion wird deshalb am kommenden Mittwoch ihre Alternative 
                zu einem Landesfamilienpass öffentlich vorstellen. 
              Fazit: Das 
                Familienfördergesetz in seiner derzeit vorliegenden Fassung 
                ist lediglich ein juristisches Sammelsurium alter Hüte. Reform 
                und Neuordnung der familienpolitischen Förderung der vergangenen 
                Jahres  auch der oben genannten - sind lange überfällig. 
                Was Minister Kley jetzt auch noch in Gesetzesform gießen 
                will, wird diese Reformen zusätzlich blockieren.  
                Das ist alles mögliche, nur keine familienpolitische Innovation." 
               
                Magdeburg, 17. Mai 2005 
                   
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