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               Senkung 
                der Körperschaftssteuer hilft in Sachsen-Anhalt den Unternehmen 
                nicht, verschärft aber die Finanzkrise des Landes 
              Die vom Bundeskanzler 
                angekündigte Senkung der Unternehmenssteuer, insbesondere 
                die Senkung der Körperschaftssteuer, wird in Sachsen-Anhalt 
                negative Auswirkungen haben. 
              Zum einen 
                werden Unternehmen in Sachsen-Anhalt faktisch nicht entlastet, 
                da hiesige Unternehmen auf Grund ihrer schlechten Gewinnsituation 
                kaum Körperschaftsteuer bezahlen (im letzten Jahr nur 7 Mio. 
                Euro, in diesem Jahr bis Ende Februar wurden sogar 33 Mio. Euro 
                mehr zurückgezahlt als im Landeshaushalt eingenommen.)  
                Umgekehrt ist es wahrscheinlich so, dass durch das Stopfen von 
                Steuerschlupflöchern die reale Gewinnbesteuerung in Sachsen-Anhalt 
                durch diese Maßnahme steigen wird.  
              Die vorgeschlagene 
                Absenkung der Körperschaftssteuer wird jedoch im Westen der 
                Bundesrepublik zu erheblichen Mindereinnahmen führen, die 
                über den Länderfinanzausgleich deutliche Auswirkungen 
                auch in Sachsen-Anhalt haben werden, solange nicht definitiv ausgeschlossen 
                wird, dass die Steuereinnahmen der öffentlichen Hand weiter 
                zurückgehen.  
              Ohnehin ist 
                die Absenkung der Gewinnbesteuerung in Deutschland der absolut 
                falsche Weg. Im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt liegen die 
                Ertragssteuern von Kapitalgesellschaften bei einem Prozent. In 
                wirtschaftlich erfolgreichen Ländern, wie Großbritannien 
                oder den Niederlanden, liegen sie bei 2,9 bis 3,5 Prozent.  
              Dadurch fehlen 
                der öffentlichen Hand in der Bundesrepublik Einnahmen vor 
                allem für den Bereich Bildung und Wissenschaft, der eigentlich 
                über die Zukunft entscheidet.  
              Die Vorschläge 
                des Bundeskanzlers verschärfen die Krise statt sie zu lösen. 
                 
               
                Magdeburg, 17. März 2005 
              Wulf Gallert 
                Fraktionsvorsitzender 
               
               
               
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