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               Hochwassergelder 
                wurden nicht zweckgemäß verwendet  Aufklärung 
                dringend notwendig 
                 
                 
              Die PDS-Fraktion 
                im Landtag von Sachsen-Anhalt kritisiert das Antrags- und Bewilligungsverfahren 
                im Rahmen der Sanierung der Magdeburger Rennwiesen nach der Hochwasserflut 
                im Jahr 2002. Fast 3 Millionen Euro wurden dafür aus Hochwassergeldern 
                zur Verfügung gestellt. Allerdings hat mittlerweile eine 
                Akteneinsicht ergeben, dass diese Mittel nicht nur für die 
                Wiederherstellung des alten Zustandes genutzt wurden, sondern 
                auch für neue Investitionen verwendet worden sind. Das ist 
                allerdings unzulässig.  
              Die PDS fordert 
                die Landesregierung auf, in diesem Zusammenhang Klarheit zu schaffen. 
                Es ist nicht nachvollziehbar, dass viele betroffene Haushalte 
                im Land Rückzahlungen leisten müssen, weil sie angeblich 
                das Fluthilfegeld falsch verwendet haben und auf der anderen Seite 
                solche Prestigeprojekte wie die Magdeburger Rennwiesen großzügig 
                gefördert werden.  
              Im Rahmen 
                einer Akteneinsicht fanden sich auch Hinweise darauf, dass Mitarbeiter 
                des Bauministeriums und auch Bauminister Daehre persönlich 
                sich für die Sanierung und Förderung der Rennbahn eingesetzt 
                haben. Daehre ist im Ehrenamt Präsident des Rennvereins. 
                 
                 
                Insgesamt sind die 3 Millionen Euro aus dem Hochwasserprogramm 
                "Wiederherstellung der kommunalen Infrastruktur", welches 
                vom Daehre-Ministerium abgewickelt wird, geflossen. Das sind über 
                1 Millionen Euro mehr als ursprünglich bewilligt. So kostete 
                beispielsweise der Bau einer Sandbahn mittlerweile mehr als das 
                Doppelte der ursprünglich bewilligten Mittel. Noch im Januar 
                2004 hatte Rennvereinspräsident Daehre darauf verwiesen, 
                dass die Errichtung der Sandbahn keinen Cent mehr kostet. Der 
                Bau der Sandbahn sei sogar eher billiger, als wenn man den ursprünglichen 
                Zustand hergestellt hätte. Die Sanierung der Tribüne 
                kostet mittlerweile fast das dreifache. In diesem Zusammenhang 
                hat der Beigeordnete der Stadt Magdeburg, Kaleschky, bereits zugegeben, 
                dass zwischen den Schäden an der Tribüne und dem Hochwasser 
                2002 kein Kausalzusammenhang herzustellen ist. Das bedeutet, dass 
                dann dafür auch keine Mittel fließen dürfen.  
              Bislang hat 
                die Landesregierung die Fragen der PDS zu diesem Vorgang nicht 
                beantwortet. Deshalb wird die PDS in Kürze weitere parlamentarische 
                Initiativen zur Aufklärung des Vorganges starten.  
               
                Magdeburg, den 7. Januar 2005  
              Matthias Gärtner 
                Innenpolitischer Sprecher 
                Mitglied im zeitweiligen Ausschuss Hochwasser 
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