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               Programm 
                Bildung elementar braucht anerkannte Vorbereitungszeit, 
                nicht nur große Worte 
               
                In der Volksstimme vom 05.01.2005 ist zu lesen, dass in Kindergärten 
                die Bildungsarbeit besser werden soll. Um dieses Ziel umzusetzen, 
                unterzeichneten die sachsen-anhaltinische Landesregierung, die 
                kommunalen Spitzenverbände, Wohlfahrtsverbände und Kirchen 
                eine Vereinbarung. 
              Hierzu erklärt 
                die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der PDS-Landtagsfraktion, 
                Eva von Angern: 
              Sachsen-Anhalt 
                hat mit dem Programm Bildung elementar gutes Bildungsprogramm, 
                dessen Umsetzung in allen Kindertageseinrichtungen im Land oberste 
                Priorität besitzt. Das Proklamieren großer Ziele durch 
                die Landesregierung darf allerdings nicht die Sicht auf die wahren 
                Probleme verdecken. 
              Erzieherinnen, 
                Erziehern und Trägern von Einrichtungen ist die Bedeutung 
                der individuellen Förderung der Kinder als Vorraussetzung 
                für die verantwortungsbewusste und professionelle Kinderbetreuung 
                schon lange bewusst. In vielen Einrichtungen wird es in diesem 
                Sinne auch schon lange praktiziert. Dennoch ist das Bildungsprogramm 
                eine gute Voraussetzung für die Förderung aller Kinder. 
              Das Problem 
                dabei ist jedoch, dass in der Realität ErzieherInnen keine 
                Zeit zur Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Prozesse 
                haben. Ihre Arbeitszeit ist mit Einführung des Kinderförderungsgesetzes 
                zu 100 % die direkte Betreuungszeit der Kinder. Freie Zeiten zur 
                qualifizierten Planung haben sie nicht. Für eine qualifizierten 
                Vorbereitung werden in unserem Bundesland keine Zeiten anerkannt 
                und finanziert. Daher bleibt die Qualitätsentwicklung, obwohl 
                die Praxis deren Notwenigkeit erkennt, ohne zukünftige bildungspolitische 
                Unterstützung auch weiterhin buchstäblich auf der Strecke. 
               
                Magdeburg, 5. Januar 2005 
               
               
               
                
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