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               Böhmer 
                diffamiert Volksentscheid und Möglichkeiten direkter Demokratie 
                 
                 
              Zu den jüngsten 
                Auslassungen von Ministerpräsident Böhmer zum bevorstehenden 
                Volksentscheid in Sachsen-Anhalt stellt der Vorsitzende der PDS-Landtagsfraktion 
                Wulf Gallert fest: 
              "Der 
                Ministerpräsident will ganz offensichtlich einen möglichen 
                Erfolg des Volksentscheids in Sachsen-Anhalt schon im Vorfeld 
                verfälschen. Er droht mit Streichungen in den Bereichen Kultur 
                und Bildung. Aber haben die mit der Kinderbetreuung, um deren 
                Qualität es beim Volksentscheid geht, nichts zu tun?  
                Der Ministerpräsident offenbart ein bedenkliches Verständnis 
                von Kultur und Bildung, wenn er hier keinen Zusammenhang zu Investitionen 
                in Kinder, in deren Bildung zu erkennen vermag. Oder aber er verschweigt 
                diesen Zusammenhang ganz bewußt! 
              Es sei daran 
                erinnert: Der Volksentscheid zielt auf die Rechte von Kindern 
                arbeitsloser Eltern, es geht um Kinder , die oft genug aus ihrer 
                Lebenssituation heraus schon einen zumindest erschwerten Zugang 
                zu Bildung und Kultur haben. Auch dies verschweigt der Ministerpräsident, 
                und ihm muß unterstellt werden, er verschweigt auch dies 
                bewußt. 
              Angesichts 
                der Zinslast redet er von "hellem Wahnsinn". Und verschweigt 
                erneut Wesentliches: Ein Großteil dieser Last entstand unter 
                seiner Ägide als Finanzminister, respektive in den letzten 
                zwei Jahren als Ministerpräsident. Dazu äußert 
                er sich allerdings nicht. 
              Und nun fürchtet 
                der Ministerpräsident weitere Bürgerbegehren, diffamiert 
                diese sogleich, sie würden auf "Partikularinteressen" 
                zielen. Und meint wohl, Gruppenegoismen könnten sich gegen 
                Gemeininteressen stellen. Ähnliches höhrte man von ihm 
                schon. 
              Angesichts 
                dieses eigenartigen Verständnisses von den verfassungsmäßig 
                garantierten Rechten direkter Demokratie bleibt wohl nur noch, 
                Herrn Böhmer in Anlehnung an Brecht zu raten, er möge 
                doch im Jahre 2006 ein neues Volk anstelle eines neuen Landtages 
                wählen lassen." 
              Magdeburg, 
                28. Dezember 2004  
                  
                
               
               
                
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